Kampf um die 7400 Punkte Dax fester erwartet
20.05.2011, 08:30 UhrDie deutschen Standardwerte dürften am Handelstag der Woche erneut die Marke von 7.400 Punkten in Angriff nehmen. Die Terminagenda ist abgesehen vom Kleinen Verfall an den Terminbörsen erneut sehr übersichtlich.
Mit leicht steigenden Kursen am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler für die Sitzung am Freitag. "Das Umfeld stützt", so ein Marktteilnehmer. Die Wall Street habe eine gute Vorgabe geliefert und der Euro ziehe an - Zeichen für wieder zunehmende Risikobereitschaft. Auch der kleine Verfalltermin an der Terminbörse Eurex am Mittag mit dem Auslaufen der Optionen auf den DAX sollte die Kurse tendenziell stützen. Bis 8.23 Uhr wird der Dax mit 7.374 Punkten indiziert nach einem Schluss von 7.358, dies entspricht einem Aufschlag von 0,2 Prozent.
"Unterstützung für die Märkte kommt derzeit in erster Linie von den Börsengängen", sagt ein weiterer Händler. So ging am Vortag an Wall Street die Aktie des "sozialen Netzwerks" Linkedin mit einem satten Plus von 109 Prozent aus dem ersten Handelstag. Allerdings gelte es, solche Entwicklungen angesichts zumindest in Europa ausgesprochen niedriger Umsätze an den Aktienmärkten nicht überzubewerten.
Siemens geben im vorbörslichen Handel zunächst gut 1,0 Prozent nach. Grund ist ein Schiedsgerichtsurteil der Internationalen Handelskammer, nach dem Siemens an Areva 648 Mio. Euro plus Zinsen wegen des ehemaligen Gemeinschaftsunternehmens nachzahlen muss. Die Zahlung wird bei Siemens im dritten Quartal 2011 ergebniswirksam.
"Die Gewinnschätzungen könnten um etwa 0,60 Euro je Aktie fallen", so Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Mit einer Zahlung sei gerechnet worden. Deutsche Post legen vorbörslich um 1,2 Prozent zu, nachdem die Analysten von JP Morgan die Aktie mit "Overweight" aufgenommen haben.
Die im MDax gelisteten Gagfah sollten nach Einschätzung eines Händlers unter Druck kommen. Das Immobilienunternehmen will für das erste Quartal keine Dividende zahlen. "Wenn ein Dividendenwert keine Dividende zahlt, dann ist das nicht wirklich gut", sagt der Marktteilnehmer. So hat etwa Bankhaus-Lampe-Analyst Frank Neumann mit einer Ausschüttung von 0,08 Euro je Aktie für das Auftaktvierteljahr gerechnet.
"Und auch die übrigen Beobachter haben mehrheitlich eine Dividende prognostiziert und werden nun auf dem falschen Fuß erwischt", so der Händler. Mittelfristig sei der Ausfall der Dividende aber positiv zu bewerten. "Denn damit bleibt mehr Cash in den Unternehmen." Die Aktie verliert vorbörslich 4,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ