Marktberichte

Noch ins Minus gerutscht Dax geht die Puste aus

Positivere US-Immobiliendaten und eine erfolgreiche Irland-Auktion sorgen in Frankfurt zunächst für steigende Kurse. Zum Handelsschluss rutscht der Dax noch ab. Das wichtigste Ereignis ist nach Handelsschluss: Dann wird die Fed zur weiteren US-Konjunkturentwicklung Stellung nehmen.

Der Blick geht nach Amerika.

Der Blick geht nach Amerika.

(Foto: dapd)

Der deutsche Aktienmarkt sich auch am Dienstag überwiegend nach oben orientiert. Allerdings gewannen in Anbetracht der bevorstehenden Fed-Erklärung wieder die Konjunktursorgen die Oberhand. Der Dax rutschte dementsprechend kurz vor Handelsschluss wieder in den negativen Bereich.

Zunächst wurde in Frankfurt die erfolgreiche Platzierung irischer Staatsanleihen mit Wohlwollen aufgenommen. Mit 1,5 Milliarden Euro wurde das Maximum des angestrebten Volumens platziert, was für eine starke Nachfrage nach den Papieren spricht.

Zudem sorgten besser als erwartet ausgefallene US-Immobiliendaten für bessere Stimmung auf dem Frankfurter Parkett. Allerdings blieben die Analysten in dieser Frage skeptisch. Die Probleme auf dem amerikanischen Immobilienmarkt seien noch nicht ausgestanden, hieß es.

Der Dax verlor 0,2 Prozent und schloss bei 6284 Punkten. Der MDax legte um 0,3 Prozent auf 8828 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 0,3 Prozent und wies 780 Punkte auf.

Gebannt schauten die Börsianer auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Von den Währungshütern erhoffen sich die Anleger vor allem neue Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft. "Wir gehen von einer verhaltenen Einschätzung der Situation aus", schrieb Helaba-Analyst Ulrich Wortberg in einem Kommentar. Im Vergleich zur letzten Sitzung der Fed seien die Sorgen nicht größer geworden, Konjunkturoptimismus sei allerdings ebenso wenig zu erwarten.

Bewegt hat die Anleger erneut die milliardenschwere Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank. Die Aktie verbilligte sich um 2,1 Prozent, nachdem das Institut den Bezugspreis für die neuen Aktien mit 33 Euro festgelegt hatte. Die Investmentbanken hatten lediglich einen Preis von 31,80 Euro je Aktie garantiert. Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research äußerte sich dennoch zurückhaltend. Da es unwahrscheinlich sei, dass viele Postbank-Aktionäre das Angebot der Deutschen Bank annehmen würden, müsse das Frankfurter Institut einen Großteil des eingesammelten Kapitals für das Bonner Geldhaus verwenden. Die Deutsche Bank bietet im Zuge der geplanten Mehrheitsübernahme 25 Euro je Postbank-Aktie. Die im MDax gelisteten Titel der Postbank legten um 0,6 Prozent zu.

Ihren Erholungskurs fortsetzen konnten HeidelbergCement; sie legten 1,2 Prozent zu. Börsianer machten nach einer steilen Talfahrt im August vor allem technische Gründe für den Kursanstieg verantwortlich.

Erholen konnten sich die stark gebeutelten Versorger: Eon stiegen um 0,7 Prozent; für RWE ging es 0,2 Prozent nach oben.

Auf der Verliererseite standen dagegen Bayer: Die Titel des Pharma- und Chemiekonzerns gaben um 1,0 Prozent nach. Händler verwiesen darauf, dass ein Expertenrat ein Thrombose-Mittel des Konkurrenten Boehringer Ingelheim zur US-Zulassung empfohlen hat. Anleger nutzten die Nachricht für Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie schon im Vorfeld des Expertentreffens zugelegt hatte.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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