Es geht abwärts Dax geht unter
02.10.2008, 17:50 UhrSchlechte Daten vom US-Arbeitsmarkt, kein Zinsschritt der EZB und ein schwacher Auftragseingang der US-Industrie - Aus diesem Giftcocktail speist sie ein deftiges Minus beim Dax. Hielt sich der Index noch wacker bis zum frühen Nachmittag, kam der Absturz danach umso heftiger.
Der Dax schloss mit einem Minus von 2,51 Prozent auf 5660 Zähler. Der MDax verlor 1,92 Prozent auf 6745 Punkte. Der TecDax gab ebenfalls um 2,42 Prozent auf 676 Zähler nach.
Auf die Stimmung am Aktienmarkt drückte zudem, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) den Leitzins unverändert bei 4,25 Prozent beließ. "Der eine oder andere hatte mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet. Da dürfte es etwas Enttäuschung gegeben haben", sagte Aktienstratege Ralf Zimmermann von Sal. Oppenheim. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet öffnete nach Einschätzung von Analysten zwar die Tür für eine Zinssenkung, konnte damit aber den Aktienmärkten keine Unterstützung geben.
Einige Finanzwerte erholten sich unterdessen unbeirrt weiter. Die Stimmung für die Branche wird nach Meinung eines Börsianers durch Aussagen der UBS ein wenig angehoben. Die Schweizer Großbank erwartet für das abgeschlossene dritte Quartal trotz der anhaltenden Marktturbulenzen einen "kleinen Gewinn". Aktien von Hypo Real Estate (HRE) setzten sich erneut mit einem Plus von knapp 13 Prozent auf 5,31 Euro an die DAX-Spitze, gefolgt von Papieren der Commerzbank die 10,2 Prozent auf 13,36 Euro stiegen.
Auch die US-Autoabsatzzahlen für September nehmen Börsianern zufolge jede Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung. Die deutschen Autobauer hatten im Vormonat in den USA starke Absatzrückgänge gemeldet. So verkaufte BMW im September 26 Prozent weniger Fahrzeuge. Aktien deutscher Autobauer gerieten daher unter Druck. Volkswagen-Titel verloren 4,13 Prozent auf 263 Euro und BMW-Aktien fielen um 4,7 Prozent auf 24,85 Euro. Daimler-Papiere gaben 3,6 Prozent auf 31,21 Euro ab. Auch Titel des Zulieferers Continental wurden in Mitleidenschaft gezogen und verloren 6,65 Prozent auf 52 Euro.
Schlusslicht im Dax waren die Aktien von K+S mit einem Minus von zwölf Prozent. Sie wurden wie andere Düngemittel-Aktien von einer Herabstufung der Branche durch Merrill Lynch belastet. Die Titel des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta verloren fast zehn Prozent, und die Papiere des US-Konkurrenten Mosaic stürzten um 30 Prozent ab.
Im MDax sackten die Papiere von Heidelberger Druck nach enttäuschenden Quartalszahlen um 6,5 Prozent auf 10 Euro ab. Der Druckmaschinen-Hersteller hat im zweiten Geschäftsquartal nach vorläufigen Zahlen schlechter abgeschnitten als erwartet.
Im TecDax zeigen sich Solar-Werte auf der Gewinnerseite. Phoenix Solar gewinnt 3,4 Prozent. Allerdings findet sich am Index-Ende auch Centrotherm mit einem Verlust von 8,6 Prozent, zusammen mit Q-Cells, die 9 Prozent verlieren. An der Spitze des Index stehen Dr ägerwerk mit 5,8 Prozent Plus.
Quelle: ntv.de