Marktberichte

Porsche bezaubert Dax gewinnt

Der deutsche Markt hat bis zum Handelsschluss noch einmal richtig Tempo gemacht. Nach einem freundlichen Vormittag war das Börsenbarometer nach den unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten zwischenzeitlich ins Minus gefallen. Der feste Start der US-Börsen hob die Stimmung jedoch spürbar und führte zu einer kleinen Wochenend-Rally. Der Index schloss 2,59 Prozent fester bei 4.938 Zählern.

In den USA ist im Oktober die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet gestiegen, höher war die Quote zuletzt im März 1994. Insgesamt fielen im abgelaufenen Monat 240.000 Jobs weg. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 200.000 gerechnet. "Die Zahlen verdeutlichen, dass die US-Wirtschaft immer stärker in die Rezession rutscht", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Wir gehen davon aus, dass der Konsum sich weiter abschwächt und insofern sind Leitzinssenkungen der Fed ungeachtet des bereits niedrigen Niveaus weiter möglich."

Doch erstmal wurde noch fleißig eingekauft. Der Dax-Neuling K+S stand über weite Strecken an der Dax-Spitze und nahm ein Plus von 5,9 Prozent auf 33,23 Euro mit ins Wochenende. Die europäischen Rohstoffwerte hätten sich von den starken Verlusten vom Donnerstag erholt, meinen Händler. K+S seien da mitgezogen. Grundsätzlich habe aber der übergeordnete Abwärtstrend der Aktie Bestand.

Trotz des Gewinneinbruchs wurde die Quartalsbilanz der Münchener Rück bei Investoren positiv aufgenommen. Die Aktien des Rückversicherers stiegen um 6,8 Prozent auf 102,97 Euro. Trotz Gewinnwarnung zeige das Unternehmen Zeichen der Stärke, schrieben die Analysten der LBBW: "Der Buchwert je Aktie war stabil im dritten Quartal, die Dividende bleibt auf Vorjahresniveau und das Aktienrückkaufprogramm wird fortgesetzt." Die LBBW-Experten empfehlen die Aktien weiter zum Kauf.

In der nachmittäglichen Hochstimmung legten auch VW wieder den Vorwärtsgang ein und gingen mit einem kleinen Plus von 0,35 Prozent auf 398,21 Euro aus dem Handel. Zwischenzeitlich hatte der Titel rund sieben Prozent abgegeben.

Auch die Deutsche Bank und Commerzbank konnten ihre im Verlauf angesammelten Verluste spürbar eindämmen und notierten nur noch 0,4 beziehungsweise 1,2 Prozent im Minus.

Siemens wurden von einem Analystenkommentar der UBS belastet. Die Experten senkten ihr Anlage-Rating auf "Sell" von "Buy" und machten Siemens mit einem Abschlag von 1,1 Prozent zu einen der wenigen Verlierern.

"Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht", sagte ein Händler zu den Zahlen von Porsche. Im Umfeld von Milliardenverlusten bei GMAC und Ford seien die Zahlen "bezaubernd". Porsche hat das Nachsteuerergebnis auf 6,4 Mrd. nach 4,2 Mrd. Euro im Vorjahr erhöht. Die Porsche-Vorzüge steigen um 9,7 Prozent auf 69 Euro.

Quelle: ntv.de

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