Prinzip Hoffnung Dax gibt den Optimisten
10.10.2013, 18:20 Uhr
Der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, John Boehner.
(Foto: dpa)
Aus den Gerüchten wird Gewissheit: Die Republikaner wollen einer geringen Anhebung der Schuldenobergrenze zustimmen. Dies bringt Zeit für neue Verhandlungen. An den Aktienmärkten kehrt daraufhin die Kaufbereitschaft zurück. Doch es gibt auch Mahner.
Die Hoffnung auf einen Durchbruch im US-Etatstreit hat die Anleger zurück aufs Parkett gebracht und neuen Optimismus geweckt. Schließlich hätte ein Scheitern der Verhandlungen unabsehbare wirtschaftliche Folgen, warnte Anlagestratege Francois Duhen von CM-CIC Securities. "Der Preis für die Zahlungsunfähigkeit der USA wäre eine Depression."
Der Dax schloss einem Plus von 2,0 Prozent bei 8686 Punkte. Der MDax legte 1,4 Prozent auf 15.172 Zähler zu. Der TecDax rückte um 1,5 Prozent auf 1085 Stellen vor. Der EuroStoxx50 gewann sogar 2,2 Prozent auf 2969 Zähler. Für den pan-europäischen Index ist das der größte Tagesgewinn seit etwa drei Monaten.
Investoren waren vor überzogenen Erwartungen
In die festgefahrene Debatte in Washington war am Vorabend etwas Bewegung gekommen. Die Republikaner überlegen, sich auf eine kurzfristige Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar einzulassen. Damit solle Spielraum für weitere Verhandlungen gewonnen werden, sagte ein Mitarbeiter eines republikanischen Abgeordneten. Präsident Barack Obama hatte gesagt, dass er sich auf ein solches Vorgehen einlassen würde, sofern damit keine Bedingungen verknüpft würden.
Ein Börsianer warnte vor überzogenen Erwartungen an die Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Eine Einigung zur umfassenden Sanierung des US-Haushalts liege weiterhin in weiter Ferne. "Bestenfalls erkauft sich die Politik etwas mehr Zeit."
Finanzwerte gesucht
Die größten Profiteure der Entwicklung in den USA waren die Finanzwerte. Der Index für die Banken der Euro-Zone stieg um bis zu 3,6 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Zu den Favoriten gehörten die französische Societe Generale (SocGen), die österreichische Erste Bank und die spanische Banco Santander. Deren Aktien gewannen zwischen 3,4 und 4,0 Prozent stiegen.
Im Dax kletterten Commerzbank um 5,9 Prozent auf 9,35 Euro. HeidelbergCement verteuerten sich um 3,6 Prozent. Deutsche Bank zogen um 3,0 Prozent an. Am anderen Ende sanken Fresenius und Fresenius Medical Care um 0,5 und 0,3 Prozent.
In der zweiten Reihe vollzogen Duerr mit einem Plus von 6,0 Prozent den größten Sprung. Leoni stiegen um 4,7 Prozent. Südzucker gewannen nach Zahlen 4,6 Prozent. Hier überwog allerdings, dass den bekannt schlechten Zahlen keine weiteren Hiobsbotschaften folgten. Die Verlierer wurden von Gerresheimer angeführt, die 3,4 Prozent nachgaben.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ