Marktberichte

Im Sog der Wall Street Dax gibt nach

Eigentlich ist nicht viel los auf dem deutschen Börsenparkett. Allerdings sorgt der negative Handelsbeginn in den USA für Bewegung in Frankfurt. Nach langem Tänzeln auf der Nulllinie bewegt man sich in den Minusbereich.

Keine Konjunkturdaten, die eine Richtung geben könnten.

Keine Konjunkturdaten, die eine Richtung geben könnten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach seiner jüngsten Aufwärtsbewegung hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch schwach präsentiert. Grund waren die Kursverluste an der Wall Street zu Handelsbeginn. Sie zogen am Nachmittag auch die deutschen Indizes nach unten. Allerdings gelang es dem Dax kurz vor Handelsende, Verluste abzubauen.

Zuvor wurde in Frankfurt ein Nullsummenspiel betrieben. Grund waren nicht vorhandende Konjunkturdaten, die eine Richtung hätten geben können. "Die Anleger sind angesichts der anhaltenden Konjunktursorgen weiter schnell zu verunsichern und ziehen Anleihen als sicheren Hafen den Aktienmärkten vor", sagte ein Händler.

Der Dax verlor 0,3 Prozent und schloss bei 6186 Punkten. Der MDax gab 0,1 Prozent auf 8431 Zähler nach. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 0,4 Prozent und wies 756 Punkte auf.

Die Titel des Düngemittelkonzerns K+S legten 1,6 Prozent zu. Die sich anbahnende Übernahmeschlacht um den kanadischen Rivalen Potash hatte die K+S-Papiere am Dienstag bereits um 5,7 Prozent nach oben getrieben. BHP Billiton teilte mit, eine feindliche Übernahme anzustreben. Das Potash-Management hatte das erste Angebot zurückgewiesen. DZ-Bank-Analyst Heinz Müller hält laut einer Kurzstudie ein Übernahmeangebot für K+S dagegen für wenig wahrscheinlich. Gründe seien die Größe des Konzerns und wettbewerbsrechtliche Hürden. Da die Kaligesellschaft aber immer noch attraktiv sei, bekräftige er seine Kaufempfehlung.

Aktien von Versicherern waren nach den Aussagen von Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard unter den schwächeren Werten zu finden. In einem Zeitungsinterview äußerte der Manager grundsätzliche Zweifel am Gewinnpotenzial von Lebensversicherungen. Munich Re verloren 1,7 Prozent; Allianz gaben um 0,5 Prozent nach.

Auch mit den Bankenwerten ging es nach unten. Deutsche Bank verbilligten sich um 1,0 Prozent; Commerzbank gaben um 0,8 Prozent nach.  

ThyssenKrupp bröckelten um 1,0 Prozent ab, obwohl Goldman Sachs das Kursziel auf 39 von 36 Euro erhöht hat.

Im MDax standen Lanxess-Papiere mit einem Minus von 3,2 Prozent ganz oben auf der Verkaufsliste. Händler vermuteten, dass einige Investoren das Interesse verloren, da der Chemiekonzern es nicht in den MSCI World Index geschafft habe.

Dagegen legten Stada um 5,5 Prozent zu. Laut Händlern hat Morgan Stanley seine Empfehlung für die Aktien auf "equal-weight" von "underweight" angehoben, das Kursziel allerdings auf 26 von 27,50 Euro gesenkt.

Im TecDax gerieten die Papiere von Evotec mit minus 2,7 Prozent unter Druck. "Das ist eine technische Gegenreaktion, nachdem die Titel zuletzt sehr gut gelaufen sind", sagte ein Händler. Die Evotec-Aktie hatte seit Anfang August rund 30 Prozent gewonnen.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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