Keine Anschlusskäufe Dax gibt sich geschlagen
24.07.2007, 17:34 UhrDie Kursverluste beim Versorger E.on haben die deutschen Standardwerte am Dienstag nach unten gezogen. Händler sprachen von fehlenden Kaufanreizen. Am Montag hatten zwei milliardenschwere Übernahmen den Leitindex auf Trabb gebacht.
Der Dax büßte seine Vortagesgewinne ein und notierte zuletzt 1,6 Prozent niedriger bei 7.815 Punkten. Am Montag hatte der Leitindex 0,9 Prozent im Plus geschlossen.
In den USA waren am Vortag Texas Instruments und American Express unter Druck geraten. Auch das bremste den Markt. Für Bewegung sorgten vor allem Analystenempfehlungen.
MAN kletterten gegen den Trend 1,5 Prozent und waren damit der einzige Gewinner. Die Analysten von Merrill Lynch haben die Aktien auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft. Nach Überzeugung der Experten zählt MAN zu den Titeln mit dem besten Wert im Investitionsgüterbereich.
Commerzbank gaben ihre Gewinne wieder ab und notierten 1,3 Prozentin leichter. Merrill Lynch hat die Titel in die Vorzugsliste ("most preferred") aufgenommen. Rausgeflogen ist dafür die Deutsche Postbank, die 1,7 Prozent nachgaben.
Zu den größten Verlierern zählten E.on mit einem Minus von 2,4 Prozent. "Die jüngsten Probleme bei einigen Atomkraftwerken belasten die Versorger", sagte ein Händler. RWE gaben 1,7 Prozent nach.
Hypo Real Estate stabilisierten sich zunächst nach einer Kurszielerhöhung durch die ehemalige Mutter HypoVereinsbank, tauchten dann aber wieder ab. Das Kursziel der HVB lautet jetzt 64 Euro nach 61 Euro. Die Experten der Deutschen Bank hatten da einen ganz anderen Blick auf die Dinge: sie senkten ihr Kursziel auf 58 von 61,50 Euro. Nach einem kurzen Höhenflug gaben HRE 0,9 Prozent ab auf 45,71 Euro. Am Vortag war die Bank für ihre Kaufofferte für die Depfa Bank bereits mit einem Minus von über sechs Prozent abgestraft worden.
Continental stiegen zwischenzeitlich auf neue Hochs. Zuletzt gaben Conti aber 2,2 Prozent nach. Im Handel hieß es, Conti sei im Rennen um VDO in einer "guten Position". Der Konzern habe politische Unterstützung für eine "deutsche Lösung", sagte ein Marktteilnehmer. Bei einem Zuschlag werde die Bewertung allerdings vom Preis abhängen.
Wincor Nixdorf gaben nach einem unter den Analystenschätzungen liegenden Umsatz im dritten Quartal 6,4 Prozent auf 65,68 Euro nach. Sie waren damit die größten Verlierer im MDax. Die Analysten der LBBW haben unterdessen ihre Empfehlung für die Titel mit "halten" und das Kursziel mit 74 Euro bestätigt. Die Analysten von Merrill Lynch bestätigten ihre Anlageempfehlung mit "neutral".
Ganz oben im MDax notierten AWD mit einem Anstieg von 2,2 Prozent. Die Analysten von JP Morgan rieten ihren Kunden, die Papiere des Finanzdienstleisters überzugewichten, nachdem sie bisher eine neutrale Gewichtung empfohlen hatten. Ihrer Ansicht nach hat die Aktie nach einem Kursrückgang seit April nun Aufwärtspotenzial.
Quelle: ntv.de