Marktberichte

"Hexensabbat" und Spekulationen Dax hält die 6000

Impulslos zu Anfang und hektisch zum Schluss: Der Dax geht mit geringen Verlusten aus dem Handel und blickt gespannt auf den "großen Verfallstag".

Wo steht der Besen?

Wo steht der Besen?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Positive Firmenbilanzen und charttechnische Unterstützung haben den Dax über der Marke von 6000 Punkten gehalten. Allerdings bremsten wieder aufkeimende Spekulationen über Belastungen durch die Schuldenkrise Griechenlands und am US-Markt kursierende Spekulationen einer möglicherweise bevorstehenden Diskontsatz-Anhebung. Der Dax schloss 0,2 Prozent tiefer bei 6012,31 Punkten. Damit bleibt das Jahreshoch von 6094 Punkten in Reichweite.

Verfallstag wirft Schatten voraus

Einige Börsianer vermuteten auch, dass der große Verfall am Terminmarkt seine Schatten voraus werfe. Am Freitag werden Optionen auf Indizes und Einzelaktien sowie Terminkontrakte fällig. Beim dreifachen Verfall - auch Hexensabbat genannt - versuchen Anleger noch mehr als sonst die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu beeinflussen. Daher kann es im Vorfeld solcher Termine zu Verzerrungen bei den Kursen kommen.

Griechenland bleibt Thema

Belastend wirke die Unsicherheit über die Zukunft des hochverschuldeten Griechenland, sagen Marktteilnehmer. Nach einem Medienbericht wird die Athener Regierung schon an Ostern beim Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe bitten.

Diese Spekulationen haben aber auch die Zweifel an der Zahlungsfähigkeit einiger südeuropäischer Staaten wieder verstärkt. So verteuerte sich die Versicherung von 10 Mrd. Euro griechischer Schulden gegen Zahlungsausfall auf 306.000 Euro von 287.700 Euro, teilte der Datenanbieter CMA Datavision mit. Ein Vertreter des Finanzministeriums in Athen wies einen Bericht, wonach Griechenland schon an Ostern beim IWF anklopfen könnte, zurück.

Die fünfjährigen sogenannten Credit Default Swaps (CDS) für das ebenfalls hoch verschuldete Portugal stiegen gleichzeitig auf 121,4 von 115 Basispunkten. CDS auf spanische Verbindlichkeiten zogen um rund fünf auf 98 Basispunkte und diejenigen auf Italiens Schulden um etwa sechs auf 96,5 Basispunkte an.

Nike beflügelt Adidas   

Im Dax stiegen Adidas um mehr als drei Prozent und notierten damit an der Spitze der Index-Gewinner. Der Grund liegt in Amerika: Der  US-Konkurrent Nike hat mit seiner Bilanz die Anleger positiv überrascht und einen deutlichen Gewinn ausgewiesen. Nachbörslich legten die Titel in den USA bereits zu, in europa wurde das Plus bis auf zeiweise sechs Prozent ausgebaut. Auch die im MDax notierten Titel von Puma legten ebenfalls zu.

Airlines profitieren

Zuversichtliche Aussagen der Frachttochter bescheren Lufthansa Kursgewinne. Die Papiere der Fluggesellschaft kletterten zeitweise um bis zu 2,7 Prozent. Zum Handelsende gaben die Titel den Großteil ihrer Gewinne wieder ab. So will Lufthansa Cargo bei guter Geschäftsentwicklung die Kurzarbeit im September endgültig beenden.

In ganz Europa standen Luftfahrtwerte bei den Anlegern hoch im Kurs.

SGL schwach

Schlusslicht unter den Nebenwerten waren nach einem enttäuschenden Ausblick die Aktien von SGL, die in der Spitze fast sechs Prozent auf 21,745 Euro verloren. Einige Anleger hätten von dem Grafitspezialisten mehr erwartet, begründeten Börsianer den Kursverlust.

Spekulationen auf einen Einstieg von Pfizer bei Stada trieben zeitweise die Aktien des Arzneimittelherstellers um 2,5 Prozent in die Höhe. Am Ende stand jedoch ein Minus von rund einem Prozent. Pfizer ist beim Bieterrennen um den Stada-Konkurrenten Ratiopharm leer ausgegangen. Der Ulmer Generikahersteller Ratiopharm wird an den israelischen Konkurrenten Teva Pharmaceuticals verkauft. Der Verkaufspreis liegt bei 3,6 Mrd.Euro.

HeidelbergCement konnte dagegen rund ein Prozent zuolgen. Händler schieben das Plus auf die Ankündigung des Baustoffhändlers, die Dividende stabil zu halten, obwohl der Überschuss 2009 nur noch etwa ein Zehntel des Gewinns von 2008 betragen hat.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen