Marktberichte

US-Daten belasten Dax hält sich

Nach einem überwiegend positiven Handelstag konnte der Dax nur einen Teil der Gewinne bis zum Handelsschluss halten. Schwache Konjunkturdaten aus den USA haben in der letzten Stunde das deutliche Plus aufgezehrt. Dabei ist die Berichtssaison bisher ohne wirklich böse Überraschungen verlaufen.

Das Bruttosozialprodukt in den USA war rückläufig, was die Rezessionsbefürchtungen beflügelte. Zudem bleibt die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stabil hoch. Beides wurde an der Deutschen Börse negativ aufgenommen. Da half auch der Aufwind durch gute Vorgaben aus Asien und die Zinsenkungen in den USA und China nicht mehr viel.

Der Dax steigt um 1,26 Prozent auf 4869 Zähler. Der MDax legt um 3,15 Prozent auf 5407 Punkte zu, der TecDax gewinnt 5,11 Prozent auf 510 Punkte.

Nach schwachen Zahlen lag die Aktie von BASF zeitweise im Plus. Im dritten Quartal ist das Ergebnis auf 1,568 Milliarden Euro gefallen. Der Gewinn schrumpfte gar um 37,5 Prozent. Durch die negativen Einflüsse rutschte das Papier aber dann doch um -2,2 Prozent auf 24,06 Euro zulegen.

Der schmale Gewinn der Deutschen Bank wurde hingegen deutlich positiver aufgenommen. Offenbar hat man Schlimmeres erwartet. Analysten rechneten mit einem Verlust, während das Institut dennoch einen Gewinn von 93 Millionen Euro schreiben konnte. Die Aktie steigt um 17,7 Prozent auf 29,20 Euro. Über den Tag wirkte das Papier wie eine Lokomotive, die den Index konstant oben hielt.

Die Abschreibungen auf Vermögenswerte der größten deutschen Privatbank seien mit 1,2 Mrd. Euro niedriger als erwartet ausgefallen, hieß es von Analysten. Allerdings habe die Deutsche Bank von der neuen Rechnungslegung profitiert, die die Umklassifizierung von Assets aus dem Handels- in das Bankbuch ermöglicht habe. Ansonsten wären die Abschreibungen 845 Mio. Euro höher ausgefallen.

Im Fahrwasser entwickelte sich die Commerzbank prächtig und konnte sich kurz vor Schluss sogar an die Index-Spitze setzen. Die Aktie stieg um 22,7 Prozent auf 8,99 Euro zu. Gleichwohl gibt es bei der Commerzbank auch ein ungleich höheres Aufholpotenzial.

Anders sieht es bei MAN aus. Das Papier kommt von einem vergleichsweise hohen Level. Der Konzern warnt zwar wegen der Konjunkturflaute vor einem Einbruch bei den Aufträgen. Trotzdem kann MAN im laufenden Geschäft gute Zahlen aufweisen. So stieg der Umsatz auf 3,6 Milliarden Euro und der Gewinn auf 422 Millionen Euro. Die Aktie musste zwar einen Großteil der Gewinne wieder abgeben, steht dennoch immer noch unter den Dax-Gewinnern mit einem Plus von 6,2 Prozent auf 36 Euro.

Nach einem eher ruhigen Handelsstart kam Volkswagen wieder in Schwung und stieg zwischenzeitlich sogar deutlich. Doch im Handelsverlauf rutschte das Papier um -3,2 Prozent auf 500 Euro ab. Die Neunmonats-Zahlen von VW sind einen Tick besser ausgefallen, so Analyst Albrecht Denninghoff von der BHF Bank. Allerdings sei die Übernahme von Porsche momentan das Thema, was den Kurs bewege, heißt es im Handel. Die Liquidität in der Aktie der Wolfsburger hat sich am Abend um rund 1 Mio Stück mit der Neuverkettung im Euro-Stoxx-50 erhöht. Das bewirkte jedoch wohl den Sturz ins Minus.

Continental steigen nach schwachen Zahlen um 6,01 Prozent auf 29,81 Euro. Positiv wurde gewertet, dass das Unternehmen die Margenziele bestätigt hat. Die Zahlen waren dagegen, wie nach der Gewinnwarnung zu erwarten, schlecht. Continental bauten ihr Plus jedoch erst deutlich aus, nachdem das Unternehmen weiter von einer funktionierenden Übernahme durch Schaeffler gesprochen hat.

Der Dax-Aufsteiger K+S musste seine Prognose kappen. Auch die Produktion von Kali wird gedrosselt. Die Krise scheint auch den Agrarsektor erreicht zu haben. Die Nachrichten brachten das Papier ans Index-Ende mit einem Minus von -7,6 Prozent auf 30,32 Euro.

Im MDax wird die Aktie von Praktiker von der Metro-Aktie mitgezogen. Sie liegt mit 8,2 Prozent Plus bei 5,52 Euro. Die Branche macht zunehmend einen besseren Eindruck, was Händler mit einem blick auf Home Depot ableiten.

Ebenfalls weit vorne befindet sich das Papier von Vossloh. Das Unternehmen konnte mit guten Quartalszahlen glänzen und überzeugt in schwierigen Zeiten die Anleger. Vossloh gewinnt 14,2 Prozent auf 61,59 Euro.

Auch der Handelskonzern Arcandor kann deutliche Gewinne verbuchen. Die Kaufhof-Kette wird wohl wegen der schwierigen Marktlage erst mal nicht verkauft. Auf dem Parkett findet die Entscheidung Zustimmung. Das Papier gewinnt 15,6 Prozent auf 1,63 Euro.

Die Quartalszahlen von SGL Carbon sind nach Einschätzung eines Analysten insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen. Daneben hat das Unternehmen den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt, die Aktie gewinnt 3,8 Prozent.

Auch aus dem TecDAX gab es Zahlen. Morphosys verlieren am Ende 0,02 Prozent auf 45,90 Euro, nachdem das Papier deutlicher im Plus lag. Wirecard verlieren nach der Hausse am Vortag um -1,5 Prozent auf 4,47 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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