Marktberichte

China-Importe machen Laune Dax hofft auf ein Plus

Bitte recht freundlich? Aber was ist, wenn Länderdaten nicht auf Unternehmensebene ankommen?

Bitte recht freundlich? Aber was ist, wenn Länderdaten nicht auf Unternehmensebene ankommen?

(Foto: REUTERS)

Börsianer sehen durchaus Potential für Kursgewinne. Der Beginn der US-Bilanzsaison entspricht zwar nicht ganz den Erwartungen, dafür fallen die chinesischen Export-Import-Zahlen aber "sehr positiv" aus.

Viele Händler rechnen durchaus mit einem etwas festeren Start an Europas Börsen. Auch wenn die Kurszuwächse an den New Yorker Börsen moderat ausfielen, es reichte immerhin für ein neues Rekordhoch an der Wall Street. Das und gute Daten aus China könnten die Kurse durchaus auch hierzulande treiben.

Die Analysten von IG Markets sehen den Dax rund 21 Punkte höher starten bei 7.658 Punkten. Der Euro hält sich knapp unter der 1,31er-Marke zum Dollar.

Kräftiger Importanstieg in China

China hat in der Nacht seine Export-Import-Daten veröffentlicht. Obwohl der Export etwas zurückging, legten die Importe deutlich zu. "Die Daten von heute sind sehr positiv", kommentieren die Analysten von Nomura. Damit deute sich eine weitere Erholung im ersten Quartal an. Das stärkere Importwachstum deute darauf hin, dass BIP-Zahlen, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz besser als erwartet ausfallen werden. Sie stünden in der kommenden Woche an. "Per Saldo scheint damit die Rechnung aufzugehen, den Binnenkonsum zu stärken", so dazu ein Händler.

Gut dürften die China-Daten besonders für die Stahlwerte sein. Thyssen, Arcelor und Salzgitter könnten somit die Rally der Stahltitel vom Vortag fortsetzen. Dazu passend hat Salzgitter eine optimistischere Prognose abgegeben und rechnet nun mit einem moderaten Anstieg der Stahlpreise.

Im Fokus stehen daneben Konjunkturdaten aus Europa. Unter anderem legt das DIW seine Wirtschaftsprognose vor und die OECD veröffentlicht ihre Frühindikatoren. Aus Italien und Frankreich wird die Industrieproduktion für Februar gemeldet.

Unterdessen macht auch die Berichtssaison Hoffnung. "Ich glaube, es gibt Hoffnung nach den Alcoa-Zahlen, dass wir eine anständige Berichtssaison bekommen", sagt Philippe Gijsels, Leiter des Research von BNP Paribas Fortis Global Markets. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien nun besser als im vierten Quartal. Dies dürfte sich auch in höheren Umsätzen spiegeln. Alcoa hatte als erstes über die Entwicklung im abgelaufenen Quartal berichtet. Während die Gewinne besser als erwartet ausfielen, wurden die Erwartungen an die Umsätze nicht ganz erreicht.

Banken, First Solar, Daimler, Siemens

Vorsichtiger stehen Händler den Bankenaktien gegenüber. Nach einem Bericht des Wall Street Journal erwägt die EU-Kommission, bei künftigen Rettungen von strauchelnden Instituten auch die kurzfristigen Einlagen vom Interbanken-Markt hinzuzuziehen. Dies würde überwiegend Termingelder betreffen. "Der Schritt ginge weit über die Beteiligung von Anleihegläubigern hinaus und wäre wahrscheinlich das Ende des unbesicherten Geldmarkt", so ein Händler in einer ersten Einschätzung.

Sehr fest werden Solarwerte erwartet, nachdem First Solar seine Gewinnprognose deutlich nach oben geschraubt hat. Daimler stehen mit der  Hauptversammlung im Blick, Lufthansa mit neuen Verkehrszahlen.

Siemens-Aussagen könnten belasten

Leicht belastend für Siemens und andere Industrie- und Konjunkturwerte werten Händler ein Interview mit Siemens-Chef Löscher. "Das zeigt doch sehr deutlich, dass man sich nicht zu sehr über abstrakte Länderdaten freuen soll, wenn es auf Unternehmensebene nicht ankommt", sagt ein Händler. Dazu zählten die Import-Export-Daten aus China und der "Bild"-Bericht über eine Konjunkturbelebung in den Augen des Bundeswirtschaftsministeriums. Löscher sagte gegenüber dem "Handelsblatt", von einem Aufschwung sei noch nichts zu spüren.

Am Abend rückt dann das Protokoll der US-Notenbank vom 19. und 20.3. in den Blick. Händler erwarten hier weitere Auskünfte über den Zustand der US-Konjunktur und das weitere Vorgehen der Fed bei ihrem Quantitative Easing.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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