Marktberichte

5800 Punkte im Visier Dax holt Schwung

Der deutsche Aktienmarkt schwenkt zum Wochenschluss wieder um in Richtung Erholung. Vor allem die neuesten Konjunkturdaten aus den USA und China sorgen für eine freundliche Perspektive.

(Foto: REUTERS)

Der Leitindex Dax knüpfte mit plus 0,8 Prozent auf 5756,29 Punkte an sein Vortagsplus an. Im Wochenverlauf büßte er dennoch etwa ein Prozent ein. Der MDax mittelgroßer Werte legte um 1 Prozent auf 7301,46 Zähler zu. Der TecDax hingegen gab um 0,4 Prozent auf 810,63 Punkte nach.

Händler begründeten die Kursgewinne mit guten Konjunkturdaten. Die US-Einzelhandelsumsätze waren im November um 1,3 Prozent gestiegen und damit deutlicher als erwartet. Auch die Verbraucherstimmung hat sich laut einer Umfrage der Universität Michigan deutlich besser als erwartet entwickelt. Bereits im frühen Geschäft hatten gute Daten aus China die Kurse gestützt: Das Wachstum der dortigen Industrieproduktion hat sich im November beschleunigt. Mit einem Plus um 19,2 Prozent war es der stärkste Produktionszuwachs binnen Jahresfrist seit Juni 2007.

"Andererseits bleibt es nun beim Kampf zwischen Konjunkturhoffnungen und Zinsängsten", so ein Marktteilnehmer auch mit Blick darauf, dass die US-Importpreise ebenfalls schneller gestiegen sind als erwartet. Die Analysten von Wellenreiter Invest verweisen darauf, dass der Abstand zwischen kurzen und langen US-Zinsen auf Rekordniveau liegt. "Das könnte die US-Notenbank zu Zinserhöhungen zwingen", heißt es in ihrer Einschätzung.

Insgesamt war der Handel weiterhin von dünnen Umsätzen geprägt. Technisch sehen die Analysten der DZ-Bank den Dax bei 5605 Punkten unterstützt, auf Widerstand treffe er bei 5840 Punkten. In der kommenden Woche könnte auch der große Verfall an den Terminbörsen die Märkte prägen, die offenen Positionen deuteten derzeit auf ein Auslaufen der Dezember-Futures und -Optionen zwischen 5600 und 5800 Punkten hin, heißt es am Markt.

Gefragt waren vor allem konjunkturabhängige Aktien. Linde legten um 3,9 Prozent  zu. Morgan Stanley hat die Papiere auf "Overweight" von zuvor "Equalweight" angehoben. Die Analysten bevorzugen Linde gegenüber Air Liquide. Linde könnte davon profitieren, dass der Konzern stark in den Schwellenländern engagiert sei und sich das Geschäft in einigen asiatischen Regionen auf das hohe Niveau vor der Krise erhole.

Die Aktien von BASF verteuerten sich um 1,9 Prozent, K+S um 1,6 Prozent. Auch andere Chemiewerte wie Henkel, Lanxess und Symrise verzeichneten überdurchschnittliche Kursgewinne. Unter der Furcht vor steigenden Zinsen litten dagegen die Bankenaktien. So verloren Commerzbank 1,2 Prozent und Deutsche Bank 0,9 Prozent.

Volkswagen setzten ihre Aufwärtsbewegung fort und lagen 1,2 Prozent im Plus, was Händler hauptsächlich der freundlichen Gesamtmarktstimmung zusprachen. Zudem hatte Europas größter Autobauer im November deutlich mehr Autos verkauft als vor Jahresfrist und für das Gesamtjahr ein leichtes Auslieferungsplus in Aussicht gestellt. Die Wolfsburger waren kürzlich beim japanischen Kleinwagenspezialisten Suzuki eingestiegen, um stärker vom rasanten Wachstum in Indien zu profitieren. BMW und Daimler legten um 0,2 und 0,5 Prozent zu.

In der zweiten Reihe gaben Aareal Bank um 2,7 Prozent nach. Dagegen stiegen ElringKlinger um 3 Prozent, nachdem die Analysten von Close Brothers die Aktien zum Kauf empfohlen hatten. MTU legten um 5,2 Prozent zu. "Offensichtlichster Anlass ist der Jungfernflug des A400M, dessen Triebwerke von MTU mit entwickelt wurden", so ein Händler. Darüber hinaus würden die Papiere von einer Mitteilung gestützt, nach der die Beteiligung der britischen Longview an dem Unternehmen mittlerweile die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat.

Der TecDax litt dagegen unter Gewinnmitnahmen zuletzt gesuchter Titel wie Software AG, Centrotherm, SMA Solar und Solarworld, die alle zwischen 1,5 Prozent und 3 Prozent abgaben.

Quelle: ntv.de, rts/Dj/dpa

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