Marktberichte

GE knipst das Licht aus Dax im Dunkeln

Nach einem verheißungsvollen Start hat die Gewinnwarnung des US-Konzerns General Electric die Anleger am deutschen Aktienmarkt stark verunsichert und den Dax zum Wochenschluss ins Minus geschickt. Noch am Morgen hatte sich der Leitindex bis auf 6.768 Zähler hochgearbeitet, am Schluss stand er bei 6.603 Zähler, ein Minus von 1,5 Prozent. Nachdem General Electric seine Zahlen veröffentlichte, dünnten die Reihen der Gewinner im Dax zusehends aus und besonders das Dax-Schwergewicht Siemens rutschte tief ins Minus. Die Aktie verlor 3,4 Prozent auf 68,25 Euro.

GE sei breit aufgestellt und deswegen ein sehr guter Indikator für die US-Wirtschaft, sagten Händler. Deswegen bestehe nun "kein Zweifel mehr daran, dass sich die USA in einer Rezession befinden", meinte ein Börsianer. "Alle Zahlen, die zuletzt gekommen sind, bestätigen das. IKEA, Escada und jetzt GE - das sind zwar nur kleine Puzzlestücke, aber alle Unternehmen haben auf Schwierigkeiten im US-Geschäft hingewiesen. Der Ausblick von GE zeigt auch, dass es im Laufe des Jahres nicht besser werden dürfte." Wenn es Zweifel gegeben habe, ob die USA in einer Rezession sind - "jetzt ist es offiziell".

Daneben zogen sich die Kursverluste quer durch alle Branchen und nur drei Titel konnten sich im Plus halten. An der Spitze des Trios stand die Infineon-Aktie, die um 2,8 Prozent auf 4,73 Euro zulegte. Schon in Tokio hatten die Aktien der dortigen Chiphersteller nach einer Analystenempfehlung für die US-Branche gewonnen. "Das wirkt hier nach", kommentierte ein Händler. In besserer Verfassung als der Gesamtmarkt zeigte sich auch die E.ON-Aktie. Diese profitierte von ihrem Status als "sicherer Hafen" und fiel um nur 0,1 Prozent zurück. RWE büßten dagegen ein Prozent ein. Hier belaste, dass sich ein Bieterkampf um den britischen Atomkraftwerkbetreiber British Energy abzeichne, an dem auch RWE interessiert sein soll, sagten Börsianer.

Die Aktien der Allianz zeigten sich sehr volatil, zum Schluss blieb ein Minus von fast zwei Prozent übrig. Händler verweisen auf das angebliche Interesse des größten russischen Finanzinstitut Sberbank an der kriselnden Investmentbanking-Sparte der zur Allianz zählenden Dresdner Bank.

Eine noch steilere Achterbahnfahrt war im TecDax zu beobachten. Am Morgen war der Markt noch überzeugt, dass der TomTom-Übernahme durch Tele Atlas von EU-Seiten nichts im Wege steht und ließ die Tele Atlas-Aktie kräftig steigen. Falsch gedacht, hieß es dann um 10.10 Uhr, nach der EU-Entscheidung brach Tele Atlas um 19 Prozent ein, zum Handelsschluss standen minus 13 Prozent zu Buche. Nach Ansicht der Wettbewerbshüter hat TomTom nicht die Auflagen erfüllt, die für einen positiven Bescheid hätten erfüllt werden müssen. Damit ist die Übernahme von Tele Atlas durch TomTom zu einem Preis von 30 Euro in weite Ferne gerückt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen