Marktberichte

Autobauer gaben Gas Dax im Plus

Die deutschen Standardwerte zeigten sich am Dienstag gut gelaunt. Vor allem die Titel der Autobauer befanden sich in voller Fahrt. Zulegen konnten auch die High-Tech-Werte, obwohl der finnische Handy-Riese Nokia seine Umsatzprognose für das dritte Quartal leicht gesenkt hat. Der Dax stieg 1,9 Prozent auf 3.495 Punkte.

Trotz der Kursgewinne lautete das Motto vieler Investoren "abwarten", so ein Händler. Vor dem Jahrestag der Terroranschläge des 11. September seien die meisten Anleger vorsichtig, zumal die Kriegsgefahr zwischen den USA und dem Irak weiterhin bestehe.

Der Handy-Riese Nokia erwartet für das dritte Quartal nun einen Umsatz zwischen 7,1 und 7,4 Milliarden Euro. Zuvor waren die Finnen von Umsätzen zwischen 7,2 und 7,6 Milliarden Euro ausgegangen. Zuversichtlicher gab sich der Branchen-Primus beim Gewinn: Der werde am oberen Ende der prognostizierten Spanne zwischen 0,15 und 0,17 Euro je Aktie liegen. Die Zahlen seien keine große Überraschung gewesen, so ein Händler. Viele Analysten hätten im Vorfeld mit einem geringeren Umsatz gerechnet.

Die deutschen High-Tech-Werte zeigten sich dennoch freundlich. Siemens stieg 2,7 Prozent auf 45,14 Euro, für Infineon ging es 4,9 Prozent auf 9,79 Euro nach oben, Epcos schloss mit 1,8 Prozent bei 13,25 Euro im Plus. Und SAP legte leicht zu: 0,2 Prozent auf 66,50 Euro.

Gute Nachrichten gab es für die Autobauer. Der US-Autokonzern Ford erwartet, die Gewinnprognosen im dritten Quartal dieses Jahres zu übertreffen und sogar einen Gewinn auszuweisen. Analysten hatten bislang einen Verlust von 10 Cent je Aktie vorausgesagt.

Die deutschen Autowerte zeigten sich von den guten Prognosen des US-Konkurrenten angetan. Die BMW-Aktie verbesserte sich 1,5 Prozent auf 37,03 Euro und Volkswagen legte 3,5 Prozent auf 45,35 Euro zu. DaimlerChrysler stieg 5,1 Prozent auf 44,15 Euro. Zusätzlich zu den guten Zahlen von Ford sorgte auch die Bekräftigung des Konzerns für Auftrieb, im LKW-Geschäft in diesem Jahr einen höheren operativen Gewinn zu erzielen als im Vorjahr. Positiv wurde zudem gewertet, dass die Restrukturierung der US-LKW-Tochter Freightliner in den USA schneller vorankommt als erwartet.

Die Deutsche Telekom plant einem Zeitungsbericht zufolge den Rückzug aus Russland. Der Bonner Konzern bestätigte auf Anfrage, dass das Engagement bei dem russischen Mobilfunkunternehmen MTS überprüft werde. MTS ist mit fünf Millionen Kunden der größte Betreiber von Mobilfunksystemen in Osteuropa. Die T-Aktie legte 2,1 Prozent auf 10,52 Euro zu.

Die Energiekonzerne E.ON und Ruhrgas müssen einem Zeitungsbericht zufolge mit sehr viel schärferen Auflagen für ihre geplante Fusion rechnen. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Alfred Tacke, wolle bei einer geänderten Ministererlaubnis sowohl härtere Verkaufsauflagen als auch höhere freie Gasmengen durchsetzen, so der Bericht. Die Aktie verbuchte einen Gewinn von 1,8 Prozent auf 50,04 Euro.

Die Lufthansa hat im August mit 3,92 Millionen Passagieren 8,5 Prozent weniger Fluggäste transportiert als noch ein Jahr zuvor. Auch das Frachtaufkommen ging um 1,1 Prozent auf 130.000 Tonnen zurück. Der Sitzladefaktor als Maß für die Auslastung der Maschinen stieg allerdings um 1,4 Prozent auf 77,9 Prozent. Der Grund: Die Airline hatte ihre Kapazitäten stärker reduziert als die Nachfrage zurückgegangen war. Die Aktie stieg 1,6 Prozent auf 11,63 Euro.

Die Hannoversche Rückversicherung erwägt neue Aktien auszugeben, falls das Kreditrating in Gefahr zu geraten droht. Eine Kapitalerhöhung sei aber nur eine von mehreren Möglichkeiten um den Finanzbedarf zu decken, hieß es am Rande einer Branchenkonferenz in Monte Carlo. Die Anleger reagierten sauer und schickten die Aktie mit 5,5 Prozent auf 23,15 Euro ins Minus.

Quelle: ntv.de

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