Marktberichte

Finanzkrisen-Gespenst Dax klar im Minus

Auch die Aussicht auf einen Einstieg der Deutschen Bank bei der Postbank hat dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag keinen neuen Schwung gegeben. Zu groß war nach wie vor die Unsicherheit über die weiter schwelende Finanzkrise in den USA.

Auf die Bekanntgabe von US-Daten reagierte der Dax kaum. Der Rückgang der Importpreise sei ein leicht positives Zeichen, bedingt durch die deutliche Korrektur der Energiepreise, sagte ein Analyst. Anlass zur Sorge gebe aber weiter der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten. Dieser sei weiter stark angeschlagen.

Der Dax schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 6179 Punkten. Der MDax fiel um 0,8 Prozent auf 7964 Zähler. Der TecDax stieg dagegen um 0,8 Prozent auf 747 Punkte.

Deutsche Bank verloren 2,6 Prozent und Postbank 1,7 Prozent. Das größte deutsche Geldinstitut will in einem ersten Schritt 29,75 Prozent an der Post-Tochter übernehmen. Die Deutsche Bank hat nach Angaben aus Finanzkreisen ein Vorkaufsrecht auf die restlichen Anteile der Post. Der Mutterkonzern hält 50 Prozent plus eine Aktie. Laut "Handelsblatt" favorisiert Post-Chef Frank Appel die Deutsche Bank gegenüber der spanischen Santander, weil er sich spätere Kursgewinne für seine bleibende Beteiligung an der Postbank erhoffe. Santander wollte der Zeitung zufolge die komplette Beteiligung der Post übernehmen.

Auch Commerzbank drehten zum Handelsschluss noch ins Plus, sie gewannen 0,4 Prozent. Die Aktien der Postbank-Mutter Deutsche Post stiegen um 1,2 Prozent.

Daimler büßten 1,0 Prozent ein. Hierzu kursieren Gerüchte, die Deutsche Bank könne sich zur Finanzierung des Einstiegs bei der Postbank von ihrem 2,7-Prozent-Anteil am Autobauer trennen. Händler halten dieses Szenario aber vor einer offiziellen Bestätigung eines Einstiegs bei der Postbank durch die Deutsche Bank für nicht stichhaltig.

BMW fielen um 1,4 Prozent. Nach einem Zeitungsbericht haben die Münchener weiter Probleme im Leasing-Geschäft. VW konnten von der Aussicht darauf profitieren, dass das Land Niedersachsen als VW-Aktionär Aktien zukaufen könnte, um ihre Sperrminorität zu wahren. VW verteuerten sich um 3,4 Prozent und standen damit an der Dax-Spitze. Arg Federn lassen mussten auch MAN mit einem Minus von 3,2 Prozent.

Eon verzeichneten ebenfalls Kursverluste, die Papiere lagen mit 1,3 Prozent im Minus. Goldman Sachs hat die Aktie von einer Empfehlungsliste gestrichen. ThyssenKrupp verloren nach kurzzeitiger Erholung 1,1 Prozent. Die Aktie war in den vergangenen zwei Wochen stark gefallen.

In der zweiten Reihe waren Premiere nach anfänglichen kräftigen Gewinnen mit nur noch 1,2 Prozent im Plus. Im Tageshoch handelte die Aktie fast 8 Prozent fester. Mark Williams wird den bisherigen Premiere-Chef Michael Börnicke ablösen. Williams saß bislang für den größten Premiere-Aktionär, die News Corp von Rupert Murdoch, im Aufsichtsrat von Premiere. News Corp, zu der auch Dow Jones und die gleichnamige Nachrichtenagentur gehört, ist mit 25,01 Prozent am Bezahlsender beteiligt.

Morgan Stanley riet, die Praktiker-Aktie im Portfolio unterzugewichten. Praktiker verloren als Reaktion 6,1 Prozent. K+S konnten nicht davon profitierten, dass JP Morgan zum Übergewichten der Aktie geraten hat. Die Aktie verbilligte sich um 0,6 Prozent.

Der südkoreanische Technologiekonzern LG Electronics hat Interesse an einer Beteiligung an einem Solarunternehmen. Hiervon profitierten laut Händlern im TecDax gelistete Solarwerte: Conergy haussierten um 5,7 Prozent und Solon zogen um 3,0 Prozent an.

Ein Turbinenauftrag von rund 500 Mio. Euro ließ die Aktie des Windkraftanlagenherstellers Nordex um 7,8 Prozent anziehen.

Quelle: ntv.de

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