Marktberichte

Ohne USA nix los Dax lässt sich treiben

Mit der schwer gewichteten Daimler-Aktie an der Spitze hat der Dax am Montag seinen Erholungskurs der vergangenen Tage fortgesetzt. Händler äußerten sich aber skeptisch über die Nachhaltigkeit der Bewegung. "Ohne Impulse von außen wird das kaum von Dauer sein", sagte ein Börsianer.

Der Dax beendete den ersten Handelstag der Woche mit 7648,58 Punkten 0,1 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Der MDax legte 0,7 Prozent zu auf 10358,34 Punkte. Der TecDax gewann 0,8 Prozent auf 924,55 Zähler.

Viele Anleger hielten sich zurück, da im Wochenverlauf in den USA eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht werden, die Aufschluss über das Ausmaß der Immobilienkrise geben könnten. Wegen des Labor-Day-Feiertages blieb die Weltleitbörse in New York am Montag geschlossen. "Es ist Wassertreten angesagt, aber ganz ehrlich, so lange es keine neuen schlechten Nachrichten im Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise gibt, ist jeder solche Tag ein guter Tag", sagte ein Händler.

Mit Abstand größter Dax-Gewinner war die Aktie von DaimlerChrysler mit einem Plus von 2,84 Prozent auf 67,03 Euro. "Da gab es positive Analystenkommentare", erklärte ein Händler. Die Deutsche Bank, die an Daimler noch einen Anteil von mehr als vier Prozent hält, hatte ihr Kursziel auf 100 von 86 Euro angehoben. Händler begründeten den Kursgewinn auch mit Presseberichten, denen zufolge die seit Jahren defizitäre Kleinwagentochter Smart in diesem Jahr keine Verluste schreiben wird. "Endlich hat Smart den Break-even erreichen. Das hilft", erklärte ein Händler. Die Aktien des Konkurrenten BMW legten bis zu 2,6 Prozent zu. Der Autobauer hat einem Sprecher zufolge seinen Absatz im August weltweit voraussichtlich um "etwa zehn Prozent" gesteigert.

Mit einem Plus von zeitweise mehr als zwei Prozent auf bis zu 92,65 Euro reagierten die Aktien der Deutschen Bank auf Aussagen von Bank-Chef Josef Ackermann. Er hatte Banken, die im Zuge der Finanzkrise in Schwierigkeiten geratenen sind, eine Mitverantwortung für ihre Lage zugewiesen. "Wenn Ackermann sich so aggressiv äußert, dürfte sein Haus sauber sein", sagte ein Börsianer. "Der Markt geht jetzt davon aus, dass die Bank doch nicht so arg betroffen ist, wie man das wohl zuletzt befürchtet hatte", fügte ein anderer hinzu. In den vergangenen drei Monaten hatten Deutsche-Bank-Aktien fast 20 Prozent an Wert verloren.

Die Metro-Aktien, die in der Vorwoche zu den Favoriten zählten, verloren 1,3 Prozent auf 62,75 Euro, nachdem JP Morgan seine Anlageempfehlung gesenkt hatte. Abwärts ging es auch für die Anteilsscheine der beiden Versorger RWE und Eon, die sich um 1,3 beziehungsweise knapp ein Prozent verbilligten. Händler begründeten das mit der Fusion von Gaz de France und Suez zum weltweit drittgrößten Strom- und Gasversorger. Beide Aktien gerieten an der Börse Paris unter Druck und zogen die Papiere der gesamten Branche nach unten.

IKB-Aktien wieder unter Druck

Wie die Dax-Aktien holten auch die Nebenwerte auf. Dabei ragten Hochtief-Aktien mit einem Plus von gut vier Prozent heraus. Händler begründeten das mit dem Ausbau der Aktivitäten der australischen Tochter Leighton in Dubai.

Zeitweise rund sechs Prozent verloren die Aktien der IKB, nachdem die Mittelstandsbank einen Fehlbetrag von 600 bis 700 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2007/2008 angekündigt hatte. "Damit liegt der erwartete Verlust deutlich über den von uns im Juli geschätzten 250 Millionen Euro", stellte Analyst Olaf Kayser von der LBBW fest.

Im TecDax haussierten Solon. Das Unternehmen hat eine Wandelschuldverschreibung vorzeitig zurückgezahlt. Die Aktie stieg um bis zu 6,3 Prozent Euro. Carl Zeiss Meditec zogen sogar um 6,5 Prozent auf 14,85 Euro an. Das Unternehmen übernimmt den Augenchirurgie-Spezialisten Acri.Tec.

Quelle: ntv.de

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