Marktberichte

Im Schatten von Amerika Dax legte kräftig zu

Der Handelstag am Dienstag stand ganz im Gedenken der Terroranschläge vor genau einem Jahr in New York und Washington. Die Sorgen der Anleger vor weiteren Anschlägen sei an einem solchen Tag natürlich besonders groß, so ein Händler. Die Sorge vor weiter nachgebenden Börsen im Umfeld des Jahrestages bestätigte sich unterdessen nicht. Der Dax legte 2,6 Prozent auf 3.585 Punkte zu.

Die Anleger waren sehr nervös und sobald es einen kleinen Trend bei einer Aktie oder in einem Sektor gegeben habe, habe niemand den Mut gehabt, sich dagegen zu positionieren, so ein Händler. Die Umsätze waren erwartungsgemäß dünn, weil sich die Anleger aus Sorge vor neuen Anschlägen stark zurückhielten. Seit dem 11. September 2001 hat der Dax knapp ein Viertel seines damaligen Wertes oder 160 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung verloren.

Die Kursgewinne am Nachmittag seien vor allem auf einen so genannten „Short Squeeze“ zurückzuführen, hieß es weiter. Dabei kaufen Marktteilnehmer, die zuvor durch den Verkauf von geliehenen Aktien auf fallende Kurse spekuliert hatten, Papiere zurück und beschleunigen so den Aufwärtstrend.

Für 14:46 Uhr, den Zeitpunkt des Einschlages des ersten Flugzeuges in den Nordturm des World Trade Center, hatte die Deutsche Börse zu zwei Schweigeminuten aufgerufen, in denen der Handel ruhen sollte. Die US-Börsen haben am Nachmittag wegen der Gedenkveranstaltungen mit Verspätung eröffnet.

Im Blickpunkt der Anleger auf dem Frankfurter Parkett stand die Aktie der Deutschen Telekom. Einem Zeitungsbericht zufolge will der Bonner Konzern seine Investitionen weiter zurückfahren. Bei jeder Tochtergesellschaft werde überprüft, ob Investitionen um ein oder zwei Jahr zurückgefahren oder sogar ganz gestrichen werden könnten, so der Bericht. Die T-Aktie lag mit 3,5 Prozent bei 10,89 Euro im Plus.

Die deutsche Chemieindustrie erwartet im laufenden Jahr nach Angaben des Branchen-Dachverbandes VCI weiterhin nur eine moderate Erholung. Der Umsatz werde im Vergleich zum Vorjahr stagnieren bei einem Produktionsplus von 2 Prozent, so der VCI. Die BASF-Aktie stieg 2,0 Prozent auf 41,70 Euro, für Bayer ging 1,2 Prozent auf 22,01 Euro ins Plus und Degussa schloss unverändert bei 29,65 Euro.

Zulegen konnte die Aktie der Münchener Rück, die 3,9 Prozent auf 180,80 Euro gewann. Die Investmentbank UBS Warburg hat die Bewertung des Rückversicherers mit einer "buy"-Empfehlung wieder aufgenommen und das Kursziel mit 210 Euro benannt.

Im MDax stand Fraport im Fokus. Der Frankfurter Flughafenbetreiber ist nach Angaben seines Chefs Wilhelm Bender an einer Kooperation mit dem Flughafen Köln/Bonn interessiert. Die Papiere gaben 5,9 Prozent auf 24,10 Euro nach.

Der insolvente Anlagenbauer Babcock Borsig hat sich von seinem noch verbliebenen Anteil an der Kieler Werft HDW getrennt. Käufer des Anteils von 25 Prozent plus einer Aktie ist der US-Investor One Equity Partner, der bereits die restlichen Anteile an der Werft hält. Nach Abzug von Verbindlichkeiten dürfte Babcock ein zweistelliger Millionenbetrag zufließen. Die Babcock-Aktie fiel 10,8 Prozent auf 0,33 Euro.

Der weltgrößte Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck hat seine Aktionäre auf schwierige Zeiten eingeschworen. Vorstandschef Bernhard Schreier bestätigte auf der Hauptversammlung den kürzlich gesenkten Geschäftsausblick. Die Branche habe sich darauf eingestellt, dass sich der erwartete konjunkturelle Aufschwung in den Hauptabsatzregionen USA und Mitteleuropa weiter verzögere. Die Aktie gab 1,3 Prozent auf 33,30 Euro ab.

Quelle: ntv.de

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