Marktberichte

Finanzkrise ohne Ende Dax macht schlapp

Aus Angst vor den Auswirkungen der Finanzkrise haben die Investoren weiter einen großen Bogen um den deutschen Aktienmarkt gemacht. Die Umsätze seien "erschreckend gering", sagte ein Händler. Auch der steigende Ölpreis belastete die Stimmung.

"Es fehlt einfach an positiven Geschichten, und dann sind da auch noch Fannie und Freddie", spielte ein anderer Marktteilnehmer auf die seit Tagen kursierenden Spekulationen über eine mögliche Verstaatlichung der beiden ins Wanken geratenen US-Hypothekenfinanzierer an.

Der Dax schloss mit einem kräftigen Minus von 1,3 Prozent bei 6237 Punkten. Der MDax gab um 1,1 Prozent auf 8228 Punkte nach. Der TecDax verzeichnete dagegen ein Plus von 0,6 Prozent und wies 801 Zähler auf.

So ging es auch auf dem Frankfurter Parkett für die Finanzwerte abwärts. Besonders die Aktien der Hypo Real Estate und Commerzbank gerieten mit einem Minus von 2,8 bzw. 2,7 Prozent unter Druck. Deutsche Bank büßten 1,9 Prozent ein und die Aktie des Dresdner-Bank-Mutterkonzerns Allianz fielen um 2,1 Prozent.

Als wenig überraschend wurde derweil der Verkauf der IKB an Lone Star im Handel eingestuft. Die Aktie habe bereits am Freitag und Montag bei hohen Umsätzen stark angezogen. Nach der Übernahme eines 90,8-Prozent-Anteils an der IKB durch Lone Star und erneuten Steuersubventionen dürften Anleger nun auf einen Squeeze-out der übrigen Aktionäre setzen, vermutet ein Händler. IKB stiegen im SDax um 7,8 Prozent, nachdem die Papiere kurz nach Handelsbeginn um mehr als 20 Prozent zugelegt hatten.

Continental standen nach der Einigung mit Schaeffler im Blickpunkt. Im Rahmen der Vereinbarung hat der fränkische Automobilzulieferer zugestimmt, den Angebotspreis auf 75,00 von 70,12 Euro je Continental-Aktie zu erhöhen. Darüber hinaus hat Schaeffler zugesagt, das Engagement bei Continental innerhalb der kommenden vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von maximal 49,99 Prozent zu beschränken sowie die bisherige Strategie und Geschäftspolitik des Vorstands zu unterstützen. Die Conti-Aktie legte um 0,4 Prozent zu.

Nach dem erneuten Euro-Anstieg standen die Autobauer unter Druck. BMW verloren 3,4 Prozent und VW fielen um 0,8 Prozent. Auch Daimler verloren nach kurzzeitigen Zugewinnen 0,5 Prozent. Die Aktie sprang auf einen Bericht im "manager-magazin" an, wonach Konzern-Vorstand Dieter Zetsche einen Börsengang der Nutzfahrzeug-Sparte plant. Das Unternehmen dementierte den Bericht.

Die unbefriedigenden Einkaufsmanagerdaten belasteten insbesondere Einzelhandelstitel. Metro gaben um 2,1 Prozent nach; in der zweiten Reihe fielen Praktiker auf ein Allzeittief und büßten 3,6 Prozent ein.

Auch Arcandor brachen unter sehr hohen Umsätzen um 9,7 Prozent ein. Henkel verloren 3,2 Prozent. Die Sorge um weiter fallende Realeinkommen der Bürger laste auf den Titeln, hieß es von Marktteilnehmern.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen