Marktberichte

Verspäteter Silvesterkater Dax macht sich klein

Der positive Jahresauftakt an den deutschen Börsen wird am Donnerstag von Gewinnmitnahmen unterbrochen. Schwache Vorgaben von den US-Börsen treiben den Dax im frühen Handel klar ins Minus, nur wenige Standardwerte können zulegen.

Nach den ersten Handelsminuten notiert der Dax 0,5 Prozent im Minus bei 6659 Punkten. Der MDax verliert 0,3 Prozent auf 9507 Punkte. Der TecDax, der im jungen Börsenjahr bislang deutlich zulegen konnte, gibt um 0,9 Prozent auf 771 Punkte nach.

Unter den stärkeren Verlierern notiert die Aktie von BMW 1,1 Prozent auf 43,57 Euro im Minus. Händlern zufolge haben die Analysten der Citigroup ihre Anlageempfehlung auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Auch DaimlerChrysler und Volkswagen verlieren, hier belasten schwächere Dezember-Absatzzahlen auf dem US-Markt. Die Daimler-Aktie notiert 0,8 Prozent im Minus bei 47,12 Euro, VW-Titel verzeichnen einen Abschlag von 0,6 Prozent auf 85 Euro.

Die Stahlwerte stehen wie bereits am Vortag unter Druck. ThyssenKrupp, der Kursgewinner des vergangenen Jahres, verliert an der Spitze des Dax 1,3 Prozent auf 35,51 Euro. Unter den Nebenwerten gibt Salzgitter um 2,5 Prozent auf 96,80 Euro nach, Händlern zufolge hat die BNP Paribas die Titel von Salzgitter auf "Neutral" von zuvor "Outperform" heruntergestuft. Bereits am Vortag standen die Stahlwerte unter Abgabedruck, nachdem Analysten der Credit Suisse ein Ende des Stahlbooms in Europa prognostiziert hatten.

Deutlich geringer als im Gesamtmarkt fallen die Kursverluste bei der Lufthansa aus, die Titel geben 0,1 Prozent auf 21,52 Euro nach. Durch ein Tarifangebot der Deutschen Flugsicherung vom Mittwochabend kann ein Streik bei den Fluglotsen möglicherweise abgewendet werden. Der Vorschlag sieht Gehaltssteigerungen von drei Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit sowie eine Einmalzahlung von 1750 Euro vor. Die Gewerkschaft der Flugsicherung hat ihre Beratungen über das kurzfristig vorgelegte Angebot wieder aufgenommen.

Größter Gewinner ist am Morgen die Aktie der Deutschen Telekom mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 14,30 Euro. "Die Telekoms sind europaweit wieder im Fokus", sagte ein Händler. "Die Telekom hat gestern bei 14 Euro eine wichtige charttechnische Marke gebrochen, und nachdem die jetzt gehalten hat, kaufen immer mehr nach."

Im Nebenwerteinidex MDax klettern die Aktien von Merck um 1,9 Prozent auf 82,25 Euro. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, das Darmstädter Pharma-Unternehmen wolle sich von seinem Geschäft mit patentfreien Nachahmermedikamenten (Generika) trennen. "Da kommt Freude am Markt auf", sagte ein Händler. "Da kommt Geld rein, und sie können ihre Schulden abbauen." Dem Bericht zufolge könne der Erlös aus dem Verkauf bei rund vier Mrd. Euro liegen.

Die Aktien der Baumarktkette Praktiker steigen um ein Prozent auf 28,27 Euro, nachdem die Analysten der Deutschen Bank ihre Anlageempfehlung auf "Buy" nach bislang "Hold" heraufgesetzt haben.

Quelle: ntv.de

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