Marktberichte

Kritik am Feiertagshandel Dax markiert neues Jahreshoch

Beflügelt von der Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung kann der deutsche Aktienmarkt am Pfingstmontag kräftig zulegen. Der Dax geht mit einem Plus von 4,08 Prozent auf 5142,56 Punkte mit einem Jahreshoch aus dem Handel. Am Nachmittag war er bis auf 5156 Punkte gestiegen.

Hoffnungen auf eine weltweite Konjunkturerholung haben am deutschen Aktienmarkt für außergewöhnlich kräftige Kursgewinne gesorgt. Die von vielen seit langem erwartete Insolvenz des US-Autobauers General Motors (GM) schien die Aufwärtsbewegung dagegen kaum zu bremsen. "Einige Anleger sind einfach froh, dass endlich Klarheit herrscht", sagte ein Händler. Der Dax stieg um 4,08 Prozent auf 5142 Punkte und schloss damit so hoch wie seit Anfang November nicht mehr. Für den MDax ging es um 3,91 Prozent nach oben auf 5969 Punkte. Der TecDax rückte um 2,90 Prozent auf 649 Zähler vor.

Beim Dax seien durch den schnellen Anstieg im frühen Geschäft charttechnische Kaufsignale ausgelöst worden, sagten Händler. "Morgen kann das alles wieder korrigiert werden". Die Umsätze seien gering. "Echte Orders sind nicht vorhanden, das sind rein maschinell ausgelöste Käufe", sagte ein Händler. Viele Börsianer kritisierten das Festhalten der Börse am Feiertagshandel. "Da sind die Maschinen quasi unter sich", schimpfte einer.

Der Antrag von General Motors auf Gläubigerschutz hatte unmittelbar kaum Auswirkung auf den Gesamtmarkt. Selbst die nun aus dem Dow-Jones-Index fallenden GM-Aktien erholten sich am Nachmittag in New York etwas und notierten zum Handelsschluss in Europa mit 0,88 Dollar 16 Prozent höher.

Auslöser der Käufe waren zunächst gute Daten aus China, wo die Industrie im Mai den dritten Monat in Folge zugelegt hatte. In den USA und der Euro-Zone hatte die Industrie im Mai zudem einen weniger schlimmen Monat hinter sich als von vielen befürchtet.

Höhenflug der Autowerte

In Frankfurt ragten vor allem Autowerte heraus. Händler begründeten dies mit Analystenempfehlungen sowie dem Run auf die Aktien von konjunkturabhängigen Unternehmen. Aber auch GM spiele eine Rolle. "So hart das aus sozialer Sicht auch ist, aber es ist wenigstens eine Lösung für General Motors und GM Europe gefunden worden", erklärte David Buik, Händler bei BGC Partners in London.

Daimler profitierten von einer Studie der Analysten der Bank of America/Merrill Lynch und legten 8,4 Prozent auf 28,025 Euro zu. Die Aktien von Peugeot stiegen in Paris ebenfalls nach einem Analystenkommentar um über neun Prozent. Renault verteuerten sich um neun Prozent, BMW um sechs Prozent und MAN um 7,6 Prozent. VW gewannen 7,6 Prozent, Porsche 4,8 Prozent. Fiat, die bei Opel leer ausgingen, aber bei der Übernahme von Chrysler eine entscheidende Hürde nehmen konnten, fuhren den anderen Herstellern mit einem moderaten Plus von 3,7 Prozent hinterher.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten zudem die Stahlwerte und BASF. ThyssenKrupp stiegen um 7,8 Prozent, Salzgitter um 4,6 Prozent. ArcelorMittal legten im Stoxx50 sogar zehn Prozent zu. BASF schlossen mit einem Plus von sieben Prozent 31,89 Euro. Sollte die Konjunktur tatsächlich wieder Fahrt aufnehmen, könnten die Stahl- und Chemiekonzerne als erste davon profitieren, hieß es.

Im MDax waren Arcandor angesichts andauernder Hoffnungen auf Staatshilfe mit einem Plus von 10,5 Prozent auf 2,11 Euro gesucht. Vom Anstieg der Rohstoffpreise profitierten in Frankfurt die Aktien des Kupferkonzerns Aurubis, die zwölf Prozent gewannen. Im Stoxx50 zählten die Aktien der großen Bergbaukonzerne Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton mit Kursgewinnen von bis zu 7,5 Prozent zu den größten Gewinnern.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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