Einbruch nach US-Daten Dax mit Aufholjagd
31.07.2008, 17:45 UhrDie deutschen Aktienmärkte erlebten einen unruhigen Tag. Am Vormittag gab es wenige Impulse und kaum Handelsvolumen. Positive Unternehmensmeldungen sorgten bis zur Mittagszeit für ein komfortables Plus. Doch dann sorgten schlechte Konjunkturdaten aus den USA für einen Tiefschlag und drückten den Dax zwischenzeitlich sogar ins Minus. Bis zum Handelsschluss starteten die Märkte eine Aufholjagd, die nur knapp unter der 6500er-Marke endete.
Der DAX gewinnt 0,30 Prozent auf 6479 Zähler zu. Der MDAX rückte um 0,66 Prozent auf 8280 Punkte vor und der TecDAX steigt um 2,12 Prozent auf 766 Zähler.
Schwächster Wert im Dax war Metro. Probleme bei der Modekette Adler und die Angst vor einer Konsumflaute belasten den Handelsriesen. Adler soll in Bälde verkauft werden. Bis dahin wird die Tochter den Konzern allerdings noch viel Geld kosten. Das Papier gibt um 3,1 Prozent auf 36,25 Euro nach.
Die Deutsche Post muss ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen. Das Unternehmen hat durchwachsene Zahlen vorgelegt. Das Briefgeschäft läuft weiter gut. Doch die Postbank hat immer noch unter der Finanzmarktkrise zu leiden und das US-Geschäft schreibt weiter Miese. Dennoch hat die Post ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Die Aktie verlor trotzdem -2,9 Prozent auf 15,09 Euro.
Auf dem dritten Platz der Verliererliste landete die Postbank mit einem Abschlag von -2,5 Prozent auf 45,51 Euro.
Auch Henkel-Aktien mussten deutliche Abschläge verbuchen. Die Zahlen von Unilever, die in London und Amsterdam vorgelegt wurden, sprechen für Konsumflaute in Europa und den USA. Damit wurden die Anleger überrascht. Als Reaktion fielen die Papiere von Henkel um drei Prozent. Die Aktie verlor -1,7 Prozent und notiert bei 25,65 Euro.
Bayer kann hingegen die Verluste vom Vortag wieder etwas aufholen. Am Mittwoch haben noch Gewinnmitnahmen das Geschäft stark belastet. Das Papier steigt um 1,5 Prozent auf 55,42 Euro.
BASF verlieren dagegen -1,1 Prozent auf 40,69 Euro. Vorbörslich war der Kurs noch gestiegen, nachdem es geheißen hatte, die Zahlen seien besser ausgefallen als erwartet. Ein starkes Agrargeschäft habe ein schwaches Chemiegeschäft mehr als ausgeglichen. Die Analysten von UniCredit schreiben, die Zahlen seien zwar gut, die Ergebnisstruktur könnte aber einige Anleger enttäuschen.
Continental legen nach ihren Geschäftszahlen um 0,6 Prozent auf 72,35 Euro zu. Die Zahlen seien gut ausgefallen, der Ausblick sei aber vorsichtig, heißt es am Markt. Metro verlieren dagegen aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten mit der Mode-Kette Adler und drohender Konsumflaute um -1,4 Prozent auf 36,88 Euro an.
Nach laut Händlern "sehr guten" Quartalszahlen steigen Gildemeister um 6,0 Prozent auf 18,47 Euro. SGL Carbon gewinnen 0,5 Prozent auf 42,98 Euro, nachdem der Konzern die Gewinnerwartungen angehoben hat. Wacker Chemie stiegen nach laut Händlern "guten" Zahlen um 3,8 Prozent, mussten aber dem allgemeinen Abwärtstrend Tribut zollen und standen am Ende bei -1,4 Prozent oder 133,30 Euro.
Erfreuen konnte im MDax K+S mit einer Anhebung der Prognose. Die Geschäfte des Düngemittel- und Salzproduzenten gehen gut. Ein starkes zweites Quartal zeichnet sich ab. Die Aktie gewinnt 8,7 Prozent auf 79,59 Euro.
Im TecDax zieht Epcos den Index nach oben. Das Unternehmen hat ein Übernahmeangebot von TDK vorliegen. Das beflügelt den Kurs. Die Aktie steigt um 28,6 Prozent auf 17,85 Euro.
Der TecDAX wurde neben Epcos auch von Nordex angetrieben. Der Kurs gewinnt am Ende aber nur noch 3,7 Prozent auf 21,17 Euro, nachdem Susanne Klatten aus der Quandt-Familie angekündigt hat, sie wolle 20 Prozent unter anderem von CMP und Goldman Sachs übernehmen.
Die Solarwerte konnten, beflügelt von Solarworld-Zahlen, an Nordex noch vorbeiziehen. Phoenix mit 6,6 Prozent und Q-Cells legte um 6 Prozent zu. Solarworld selbst musste hingegen einen Abschlag von 0,8 Prozent hinnehmen.
Quelle: ntv.de