Marktberichte

US-Konjunktur erholt sich Dax mit Freudensprung

Die US-Zahlen machten auch hierzulande Lust auf große Sprünge.

Die US-Zahlen machten auch hierzulande Lust auf große Sprünge.

Zeichen für eine Wirtschaftsbelebung in den USA und überzeugende Geschäftszahlen großer Konzerne ermutigen Anleger zum Wochenausklang zu Aktienkäufen. Mit einem ordentlichen Sprung ins Plus macht der Dax einen großen Teil der Wochenverluste wett.

Der Dax gewann 1,2 Prozent auf 5.608 Zähler, der EuroStoxx50 für die Euro-Zone legte 1,4 Prozent auf 2.774 Stellen zu. "Es erweist sich wieder einmal, dass wir wirtschaftlich auf Erholungskurs sind", sagte ein Händler. Bislang sei die Berichtssaison positiv verlaufen. Viele Unternehmen hätten Zahlen über den Erwartungen vorgelegt. Dank der Aufholjagd am Freitag büßte der Dax auf Wochensicht nur 1,5 Prozent ein.

In den USA wurden am Freitagnachmittag eine Reihe robuster Konjunkturdaten veröffentlicht. Die weltgrößte Volkswirtschaft hatte im vierten Quartal 2009 einen Schlussspurt hingelegt und war mit 5,7 Prozent noch stärker gewachsen als es der Markt erwartet hatte. "Die Daten deuten auf eine zunehmende Bereitschaft des Unternehmenssektors hin, nach drastischer Konsolidierung in den zurückliegenden Quartalen wieder auf Expansionskurs zu gehen", heißt es in einem Marktkommentar der Allianz. "Alles in allem rechnen wir damit, dass die US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen klar auf Erholungskurs bleibt." Außerdem war der von der Universität Michigan und Reuters ermittelte Index des US-Verbrauchervertrauens im Januar auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Auch der Konjunkturindex der Einkaufsmanager im Großraum Chicago hatte die Erwartungen deutlich übertroffen.

Am deutschen Markt überzeugten Henkel, BMW und Infineon mit Geschäftszahlen. Angeführt wurde der Dax von einem 4,8-prozentigen Kursplus bei den Aktien von BMW. Der Autobauer erfreute die Investoren mit einem Quartalsumsatz, der höher als erwartet ausfiel, und der Ankündigung, im Krisenjahr 2009 schwarze Zahlen geschrieben zu haben. Im Schlepptau stiegen die Papiere des Erzrivalen Daimler um 3,4 Prozent, VW-Vorzüge lagen 3,7 Prozent höher.

Henkel-Papiere verteuerten sich um 1,3 Prozent, nachdem der Konsumgüterhersteller seine mittelfristigen Renditeziele bestätigt hatte. "Henkel hat einmal mehr die bereits hohen Erwartungen übertroffen", urteilte Analyst Mark Christensen von Morgan Stanley.

Nachdem sich die Anleger bei der Einschätzung der Infineon-Zahlen zunächst unschlüssig waren, behielten schließlich die Optimisten die Oberhand. Sie verwiesen auf ein über den Markterwartungen liegendes Quartalsergebnis sowie einen zuversichtlichen Ausblick und verhalfen den Aktien des Halbleiterherstellers zu einem Plus von drei Prozent. Die Skeptiker verwiesen dagegen auf zahlreiche Einmaleffekte in den Zahlen.

Zu den wenigen Dax-Verlierern zählen die Papiere der Münchener Rück, die nach einem skeptischen Kommentar von Bank of America/Merrill Lynch 0,6 Prozent verloren.

Größter Dax-Verlierer waren jedoch Commerzbank mit einem Minus von 1,3 Prozent. Händler verwiesen auf die Diskussion um höhere Eigenkapitalanforderungen. Das Handelsblatt schreibt, möglicherweise müssten die Banken 100% von Töchtern übernehmen, damit sie als Eigenkapital angerechnet werden könnten. "Das trifft die Commerzbank mit Comdirect und der BRE-Bank", so ein Händler.

An den US-Börsen standen nach starken Quartalszahlen die Aktien des Software-Giganten Microsoft und des Internet-Buchhändlers Amazon im Fokus. Während sich die Amazon-Aktien allerdings um 2,2 Prozent verteuerten, gaben Microsoft frühe Gewinne ab und lagen 2,6 Prozent tiefer. In Frankfurt wurde in den Handelsräumen zeitweilig über ein Interesse des US-Konzerns am größten europäischen Software-Unternehmen SAP spekuliert. SAP wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern, die Aktien schlossen 2,8 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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