Marktberichte

Wie Weihnachten Dax mit dickem Plus

Der Dax hat sich mit deutlichen Gewinnen in das Weihnachtswochenende verabschiedet. Er beendete den Xetra-Handel 1,7 Prozent im Plus bei 8.003 Punkten und machte damit seine Verluste der bisherigen Handelswoche mehr als wett. "Wir haben eine positive Grundstimmung am Markt", sagte NordLB-Händler Heinz-Bernd Schmitz. "Die Chancen stehen gut, dass wir trotz der Probleme der vergangenen Monate zu Beginn des neuen Jahres positive Tendenzen sehen werden."

Am Freitag verfielen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien. Diesen dreifachen Verfallstermin nennen Börsianer Hexensabbat. Unmittelbar davor schwanken die Kurse üblicherweise bei hohen Umsätzen stark, weil Anleger die Aktien, auf die sie Derivate halten, in die von ihnen gewünschte Richtung bewegen wollen.

Für Gesprächsstoff sorgten BMW. Der Autokonzern will Medienberichten zufolge bis zu 8.000 Arbeitsplätze streichen, die Aktien legten 5,2 Prozent zu und sind damit Dax-Gewinner.

Allianz gewinnen 3,1 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vorabend mitgeteilt, 190 Bürogebäude für 1,7 Mrd. Euro an die Immobilienfirma Whitehall zu verkaufen. Damit trenne sich der Konzern von gut einem Viertel seines Immobilienbesitzes.

Ein Bericht um eine mögliche Kapitalspritze aus Singapur für Merrill Lynch stütze die Banken, betonte ein Händler. Nach der Citigroup, Morgan Stanley und UBS würde sich nun möglicherweise auch Merrill gegenüber Staatsinvestoren öffnen, so das "Wall Street Journal". Deutsche Bank verteuerten sich um 0,8 Prozent, während Postbank 4,1 Prozent zulegten. Commerzbank stiegen um 0,3 Prozent. Bei der Bank schwindet das Interesse, die angeschlagene Mittelstandsbank IKB zu übernehmen.

Bayer steigen um 1,8 Prozent und markierten ein neues Allzeit-Hoch. Die Mischung aus günstiger technischer Situation und guten fundamentalen Aussichten mache Bayer zu einem der Top-Favoriten für das kommende Jahr, hieß es am Markt.

Im MDax kletterten MLP um 3,7 Prozent. Grund sind Übernahmefantasien nachdem Konkurrent AWD von Swiss Life übernommen wird. Berichten zufolge war auch die Postbank an einem Kauf interessiert.

Außerhalb der großen Indizes schießen die Papiere von Paion um bis zu 43,3 Prozent auf 2,41 Euro in die Höhe. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte die Erweiterung des Lizenz-Vertrages für das Schlaganfallmittel Desmoteplase bekanntgegeben. Paion könnte im Rahmen dieser Vereinbarung bis zu 71 Mio. Euro erhalten. Der dänische Lizenznehmer Lundbeck plane zudem eine Phase-III-Studie zur Behandlung akuten ischämischen Schlaganfalls mit der auf Fledermaus-Speichel basierenden Arznei.


Die Neugewichtung einzelner Titel im Dax sorgt ebenfalls für Bewegung. Die Deutsche Börse berechnet basierend auf den Schlusskursen vom Freitag die Gewichte der Unternehmen in den Indizes, die Ergebnisse dieser Neugewichtung werden am Samstag mitgeteilt. Vorläufigen Berechnungen zufolge dürften Hypo Real Estate und Continental von der Umstellung am meisten profitieren, dafür sollten die Schwergewichte Eon und Siemens etwas verlieren. Derartige Veränderungen sind vor allem für Fonds wichtig, die in ihren Portfolios einen Index abbilden. Sie müssen dann Aktien nach- beziehungsweise verkaufen.

Zudem könnten per Handelsende wirksam werdende Index-Veränderungen die betreffenden Aktien bewegen. Den Neulingen werden tendenziell Chancen zugebilligt, die Absteiger könnten unter Abgaben leiden. Im TecDax ersetzt Centrotherm die GPC Biotec, im SDAX verdrängt Biotest die Aktien von cash.life.

Quelle: ntv.de

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