Marktberichte

"Es geht auch anders" Dax mit dickem Plus

Wer hätte mit einem solch schönen Tag gerechnet?

Wer hätte mit einem solch schönen Tag gerechnet?

(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Aktienmarkt setzt auf Erholung, Verlierer werden zu Gewinnern und Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt haben, müssen sich neu eindecken. Die Billigung des EU-Rettungsfonds durch das Bundesverfassungsgericht gibt dem Markt zusätzlichen Rückenwind.

Nach drei ausgesprochen schwachen Handelstagen standen die Ampeln am deutschen Aktienmarkt ausnahmsweise einmal auf "grün". Der Dax legte um 4,1 Prozent auf 5.406 Punkte zu. "Es geht auch anders", stellt ein Händler fest und begründet die Erholung in erster Linie mit der Eindeckung von Positionen, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten. Dafür müssen Broker Aktien am Markt zurückkaufen, die erhöhte Nachfrage treibt die Kurse hoch.

Keinen Gegenwind gab es für den Markt aus Karlsruhe. Dort hat das Bundesverfassungsgericht die Rettungsmaßnahmen der Bundesregierung für verfassungskonform erklärt. Dennoch löste die Entscheidung keine nachhaltige Euphorie aus. Weil das Gericht gleichzeitig die Rechte des Parlaments gestärkt hat, dürfte es der Regierung künftig schwerer fallen, in der Schuldenkrise zügig politische Entscheidungen herbeizuführen, argumentierten Händler.

Gute Nachrichten kamen auch von der deutschen Konjunktur: Die Industrieproduktion stieg im produzierenden Gewerbe im Juli um vier Prozent an. "Damit zeigen sich auch hier keine Rezessionsspuren", so ein Händler.

Die Verlierer der vergangenen Tage waren am Mittwoch die Gewinner. Infineon standen mit Plus 8,5 Prozent auf 5,59 Euro an der Spitze der Dax-Titel. Außerdem waren Automobilhersteller sind gesucht, die Kursgewinne reichten von 5,8 Prozent bei VW über 5,9 Prozent bei Daimler bis zu 6,0 Prozent für BMW. Auch die zuletzt arg gebeutelten Aktien der Commerzbank (+5,8 Prozent) und der Deutschen Bank (+5,7 Prozent) erholten sich .

Bayer, die am Dienstag nach unerfreulichen Nachrichten zum Gerinnungshemmer "Xarelto" um 7,5 Prozent gefallen waren, legten 3,44 Prozent auf 39,05 Euro zu.

Siemens verteuerten sich um 3,9 Prozent auf 68,30 Euro. Die Münchener haben aus Russland einen Großauftrag für die Lieferung von 1.200 Eisenbahnwagen erhalten.

Klöckner & Co zogen um 7,9 Prozent auf 10,39 Euro an. Der Stahlhändler will sparen und so den operativen Gewinn um einen Betrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich steigern.

Quelle: ntv.de, sla/DJ/rts

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