Marktberichte

Harte Schläge Dax muss einstecken

Der Dax muss den sechsten Wochenverlust in Folge hinnehmen. Eine derart lange Negativserie gab es zuletzt vor fast drei Jahren. Der Dax weitete am Nachmittag seinen Tagesverlust noch einmal aus.

(Foto: REUTERS)

Im Sog der US-Börsen hat der Dax am Freitagnachmittag seine Talfahrt beschleunigt. Der Leitindex fiel wieder unter die zuletzt hart umkämpfte Marke von 7100 Punkten und verlor 1,2 Prozent auf 7069,90 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Minus von 0,55 Prozent. Der MDax gab 0,96 Prozent auf 10.572,19 Punkte nach. Der technologielastige TecDax sank um 1 Prozent auf 879,67 Punkte.

"Mit den Abgaben im frühen US-Handel ist auch der Dax abgerutscht", meinte ein Händler. Vor dem Pfingst-Wochenende habe zudem Zurückhaltung vorgeherrscht, was die Verluste begünstigt habe.

Die Entscheidung des Bundestages für weitere Griechenland-Hilfen habe damit nur kurzfristig gestützt. Ohnehin sei noch immer ungewiss, wie ein neues Rettungspaket konkret aussehen werde. Der Bundestag fordert als Voraussetzung für weitere Hilfen eine Beteiligung privater Gläubiger und stellt sich damit gegen die EZB, die sich gegen Restrukturierungen jeder Art ausgesprochen hat. Auch die Ratingagenturen haben mehrfach angedeutet, dass sie auch eine freiwillige Verlängerung der Laufzeiten als Zahlungsausfall werten würden.

Die Bankenwerte legten nach der Entscheidung des Bundestags zunächst zu, gerieten dann aber in den Abwärtssog des Marktes. Deutsche Bank gaben um 0,2 Prozent nach. Commerzbank um 1,4 Prozent.

Zyklische Werte mussten nach den Gewinnen am Vortag kräftige Abgaben hinnehmen. So verloren Siemens 1,9 Prozent.

Aber auch eher defensive Werte litten unter Gewinnmitnahmen.  Eine Ausnahme bildeten ThyssenKrupp, die mit einem Plus von 2,5 Prozent stärkster Dax-Wert waren. Händler sprachen von charttechnisch orientierten Käufen. Viele Häuser halten die Aktie für attraktiv.

Spitzenreiter im MDax waren IVG Immobilien, die um 8,1 Prozent nach oben schossen. Händlern verwiesen auf die Wiederaufnahme der Aktie in den EPRA-Index der 70 größten börsennotierten europäischen Immobiliengesellschaften. Zudem war der Titel zuvor stark gefallen.

Auch Gagfah konnten sich erholen. "Nach dem Fall von fast 9 Euro zu Beginn des Jahres ist eine Gegenbewegung kein Wunder", meinte ein Händler. Die Aktie sei überverkauft und im Sog von IVG angezogen. Gagfah rückten um 3,6 Prozent auf 5,11 Euro vor.

Axel Springer entzogen sich mit einem Plus von 2,8 Prozent ebenfalls dem Abwärtstrend. Eine Marktbeobachterin verwies auf einen Artikel im "Wall Street Journal", wonach Apple die Bedingungen für den Verkauf von Inhalten im Rahmen seiner App Store Policies verbessert habe. Dies sei für Medienunternehmen günstig.

Kabel Deutschland profitierten von der Hochstufung des Kursziels durch J.P. Morgan. Der Kurs stieg um 2,3 Prozent.

Enttäuschend indes das Börsendebüt von United Power. Die Aktien des chinesischen Herstellers von Stromgeneratoren schlossen mit 8,80 Euro unter dem Ausgabepreis von 9 Euro. Schon vorher hatte sich eine eher geringe Akzeptanz abgezeichnet. Der Platzierungspreis war am unteren Ende der Spanne von 9,00 bis 11,50 Euro festgelegt worden.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen