Nach Fed-Entscheid Dax muss erst mal schlucken
31.10.2013, 07:52 Uhr
Tunnelblick.
(Foto: REUTERS)
Die deutschen Standardwerte dürften im Fahrwasser schwächerer US-Börsen nur schwerfällig in die Gänge kommen. Die US-Notenbank lehnt sich bei ihren geldpolitischen Ansagen weit weniger aus dem Fenster heraus als erwartet.
Im Handel stellt man sich zur Handelseröffnung an Europas Börsen auf Abgaben ein. Die US-Notenbank hatte am Vorabend wie erwartet angekündigt, weiter monatlich 85 Milliarden Dollar in das Finanzsystem zu pumpen. Die Fed sieht die Konjunkturaussichten durch den Etatstreit aber eingetrübt.
Die Fed habe sich weniger "dovish" gezeigt, als dies im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der Währungshüter erwartet worden sei, hieß es dazu unter Börsianern. Zwar sei das Volumen der monatlichen Wertpapierkäufe bestätigt worden, die Fed sei aber nicht auf mögliche negative Effekte des Haushaltsstreits in den USA auf das Wachstum eingegangen.
Wie die Credit Agricole anmerkt, verzichtete die Fed in ihrer Erklärung sogar auf einen Passus über angespannte Konditionen an den Kreditmärkten, wenngleich sie auf die Verlangsamung am Immobilienmarkt hingewiesen habe.
Die Citigroup sieht nach der Fed-Entscheidung nun eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, dass die Währungshüter auf ihrer Dezember-Sitzung mit einer Drosselung der Wertpapierkäufe beginnen werden. Zuvor schätzten die Analysten die Wahrscheinlichkeit mit 10 Prozent ein.
Im Vorfeld der Fed-Entscheidung war der Handel an den europäischen Börsen nervös . In Erwartung einer anhaltend lockeren Geldpolitik waren die Börsen zunächst auf neue Jahreshochs gestiegen. Nach einem schwachen ADP-Arbeitsmarktbericht setzten am Nachmittag allerdings Gewinnmitnahmen ein. Fiat fielen nach einer Gewinnwarnung um 2,2 Prozent. Positiv wurden die Zahlen von Barclays aufgenommen. Die Aktie stieg um 0,9 Prozent, der Bankensektor verlor dagegen 0,5 Prozent. Sanofi legten nach einer Gewinnwarnung eine Berg- und Talfahrt hin. Nach anfänglichen Abgaben drehte die Aktie ins Plus und schloss mit plus 2,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ