Commerzbank-Zahlen zum Start Dax mutig erwartet
15.02.2013, 08:08 Uhr
Der Dax am Donnerstag: Der Einschlag der Eurozonendaten ist auf der Kurstafel gut zu erkennen.
(Foto: REUTERS)
Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich Chancen auf eine leichte Erholungsbewegung zum Auftakt ab. Nach dem Dax-Rutsch unter die Marke von 7700 Punkten rechnen Beobachter zum Start in den Freitagshandel mit einem leichten Plus.
Nach den jüngsten Kursverlusten dürfte der Dax zum Wochenschluss leicht fester starten. Am Vortag war der Leitindex gut ein Prozent schwächer bei 7631 Punkten aus dem Handel gegangen.
Die US-Börsen schlossen dagegen am Vorabend wenig verändert: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,1 Prozent nach, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legten dagegen 0,1 Prozent zu. In Japan hielten sich die Investoren vor dem Wochenende zurück: Der Nikkei-Index verlor 1,2 Prozent. Der Shanghai-Composite blieb feiertagsbedingt geschlossen.
In der Arena der Einzelwerte standen die Zahlen des zweitgrößten privaten Kreditinstituts Deutschlands im Rampenlicht: Das operative Ergebnis der Commerzbank hat sich in fast allen Sparten halbiert. Nur im Mittelstandsgeschäft läuft es noch rund. Vorstandschef Martin Blessing zieht die Konsequenzen aus dem schwachen Ergebnis und verzichtet auf seine Boni für 2012. Auch für das laufende Jahr rechnet die Bank mit großen Belastungen.
Die Zahlen des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon stuften Händler in einer ersten Einschätzung positiv ein. Dabei wird auf den höher als erwartet ausgefallenen Nettogewinn verwiesen. Die Tausch der Vorzugsaktien in Stammaktien und Cash sollte sich positiv auf die Bilanzstruktur auswirken. Auf der anderen Seite verwässere die höhere Anzahl der ausstehenden Aktien.
Im Blick halten Börsianer am Morgen das Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20). Deutschland hofft, dass sich nach den sieben führenden Industrienationen (G7) nun auch die G20 zu freien und somit politisch nicht gesteuerten Wechselkursen bekennen.
Am Nachmittag dürften sich neue Konjunkturdaten aus den USA in den Vordergrund drängen: Die recht zähe Aufwärtsbewegung der US-Industrieproduktion dürfte sich im Januar fortgesetzt haben. Das Signal zur Lage im verarbeitenden Gewerbe der USA kann wichtige Hinweise über die Entwicklung der US-Gesamtwirtschaft geben. Denn obwohl der industrielle Sektor in den USA nur rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, wird ein Großteil der gesamtwirtschaftlichen Schwankungen von der Zyklik im Industriesektor hervorgerufen.
Steigt die Produktionsleistung nachhaltig an, deutet dies auf eine Expansion der Gesamtwirtschaft hin. Die BNP Paribas verweist in diesem Zusammenhang auf die erhöhte Automobilfertigung, den moderaten Anstieg des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sowie auf eine wahrscheinliche Erholung der Energieerzeugung, nachdem der ungewöhnlich warme Dezember den Ausstoß der Energiekonzerne belastet hatte.
Die Arbeitsstunden im Bergbau legten hingegen eine schwache Entwicklung in diesem Bereich nahe. Gemessen an der zuletzt positiven Entwicklung der Frühindikatoren und dem Anstieg der Auftragseingänge im Dezember sollte die Produktion nach Ansicht der BayernLB erneut leicht expandiert haben.
Am Vortag hatte sich der deutsche Aktienmarkt belastet von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone mit Abschlägen aus dem Handel verabschiedet. Der Dax fiel unter die Marke von 7700 Punkten und schloss 1,05 Prozent tiefer bei 7631,19 Punkten. Für den MDax ging es um 0,46 Prozent auf 12 942,91 Punkte nach unten und der TecDax verlor 0,51 Prozent auf 897,04 Punkte.
Quelle: ntv.de, DJ/rts