Marktberichte

Trotz Kurssprung in Asien Dax ohne Schmackes

Experten rechnen mit einem kraftlosen Start am deutschen Aktienmarkt.

Experten rechnen mit einem kraftlosen Start am deutschen Aktienmarkt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Nikkei legt mehr als 2 Prozent zu, auch in Australien gehen die Kurse nach oben. Dennoch erwarten Händler am deutschen Aktienmarkt einen verhaltenen Start. Ein Grund sind die ausstehenden Wahlen in Italien und die Tatsache, dass die Wall Street feiertagsbedingt geschlossen bleibt.

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Gute Vorgaben aus Japan dürften den Dax am Montag laut Händlern stützen. Der Nikkei-Index legte um rund zwei Prozent zu, nachdem die G20-Staaten am Wochenende direkte Kritik an Japans Geldpolitik zur Förderung von exportorientierten Unternehmen vermieden hatten. Analysten werten dies als Bestätigung der Politik Japans, mit Konjunkturspritzen die Wirtschaft zu beleben.

Börsianer erwarten zum Wochenauftakt einen ruhigen Handel, da Impulse aus den USA fehlen. Die Wall Street bleibt feiertagsbedingt geschlossen. Am Freitag hatten die US-Indizes kaum verändert geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,1 Prozent, der S&P-500 verlor dagegen 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite notierte 0,2 Prozent schwächer. Der Dax war am Freitag um 0,5 Prozent auf 7593 Zähler gefallen.

"Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden, insbesondere der anstehenden Wahlen in Italien und dem Hilfspaket für Zypern", sagt Analyst Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Daneben drohen Anfang März automatische Ausgabenkürzungen in den USA. Es mehren sich die Stimmen, die davon ausgehen, dass diese in die Tat umgesetzt werden. Laut Schätzungen könnten die Kürzungen das BIP-Wachstum im laufenden Jahr um etwa 0,5 Prozentpunkte belasten.

Mit Blick auf die Italien-Wahlen am Wochenende fürchten die Anleger ein starkes Ergebnis der populistischen Kräfte, die den Reformkurs Mario Montis gefährden könnten. Die Unsicherheit ist groß, da seit einer Woche keine Umfragewerte mehr veröffentlicht werden dürfen. In den letzten Umfragen hatte Silvio Berlusconi Boden gut gemacht gegen seinen Hauptrivalen Bersani.

Was macht Siemens?

Als "alten Hut" bezeichnet ein Händler einen Bericht über ein Gebot von Siemens für die Finmeccanica-Tochter Ansaldo Energia. Selbst der Kaufpreis von 1,3 Mrd. Euro sei bereits in der Vergangenheit genannt worden. Der Teilnehmer erwartet keine Reaktion der Siemens-Aktie, allein schon wegen des niedrigen Kaufpreises. Hintergrund der erneuten Offerte dürfte die Korruptionsaffäre um Finmeccanica sein.

Eine Übernahme dürfte auf einigen politischen Widerstand stoßen, eine Entscheidung wird wohl erst die neue italienische Regierung treffen. Finmeccanica hält 55 Prozent an Ansaldo Energia, 45 Prozent gehören dem US-Fonds First Reserve Corp.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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