Marktberichte

Blick über den Atlantik Dax rappelt sich auf

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Frankfurter Aktienmarkt präsentiert sich lange ohne klare Richtung. Während französische Einkaufsmanagerdaten enttäuschen, fallen ihre deutschen Pendants besser als gedacht aus. Doch Konjunkturdaten aus den USA hauchen dem Handel leben ein.

Dax
DAX 23.739,47

Der deutsche Aktienmarkt hat mit Gewinnen geschlossen. Bis zum Nachmittag pendelten die Indizes um die Schlussstände vom Vortag, bevor Nachrichten aus den USA die Stimmung aufhellten. Der Dax gewann 0,5 Prozent auf 7748 Punkte. Der MDax legte 0,5 Prozent auf 12.675 Zähler zu, während der TecDax bei 888 Punkten verharrte.

Am Morgen hatten schwache Stimmungsindikatoren aus Frankreich den deutschen Leitindex rund ein halbes Prozent ins Minus gedrückt. Die Einkäufer waren im Januar pessimistischer, als Volkswirte erwartet hatten. Und in Spanien ist die Arbeitslosenquote im vierten Quartal auf ein neues Rekordhoch von 26 Prozent gestiegen. In Deutschland kletterten die Einkaufsmanager-Indizes dagegen im Januar überraschend stark - daraufhin machte der Frankfurter Aktienmarkt seine Verluste wieder wett, verharrte dann aber.

In der Eurozone insgesamt scheint die Talfahrt der Privatwirtschaft zum Jahresbeginn ihren Tiefpunkt überwunden zu haben. Der Einkaufsmanagerindex für den Währungsraum stieg überraschend deutlich auf den höchsten Stand seit zehn Monaten – er liegt mit 48,2 Punkten aber noch unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Der Einkaufsmanagerindex ist ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Stimmungsindikator werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage ihrer Betriebe befragt. Dabei werden wichtige Kenngrößen wie Auftragslage, Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und Einkaufspreise erhoben.

"Der Markt hat wenig Phantasie nach oben, aber so richtig nach unten geht es auch nicht", meinte ein Händler. Der Apple-Absturz in den USA um rund zehn Prozent hinterließ kaum Spuren - sorgt aber für Gesprächsstoff. "Was soll man dazu noch sagen", sagte ein Frankfurter Händler. "Das ist schon heftig", fügte ein anderer hinzu.

Gute US-Arbeitsmarktdaten und besser als erwartet ausgefallene Frühindikatoren sorgten im späten Handel dann für grüne Vorzeichen. "Nach China scheint nun auch die US-Wirtschaft Fahrt aufzunehmen", sagt ein Händler

Commerzbank gewannen 1,4 Prozent, nachdem sie am Morgen noch deutlich im Minus gelegen hatten. Hier werde wohl eine größere Position geschlossen, sagte ein Händler: "Seit drei Tagen ist es immer das gleiche Muster, kräftige Abgaben und Kurseinbruch nach Eröffnung und dann Erholung im Tagesverlauf." Mit den bestätigten Plänen zum Stellenabbau habe dies wenig zu tun. Der Markt habe das bereits vor einer Woche eingepreist, als Medien über die Pläne berichtet hatten.  Die Bank will in den nächsten Jahren in Deutschland bis zu 6000 Stellen abbauen – das wären 18 Prozent der Belegschaft.

Siemens wurden einen Tag nach der Hauptversammlung mit einem Dividendenabschlag von drei Euro gehandelt und schlossen deshalb 2,8 Prozent im Minus.

Henkel stiegen 2,1 Prozent. Ein Händler führte das auf einen positiven Analystenkommentar zurück. Ein anderer Börsianer sieht einen anderen Grund: "Hier laufen klar Umschichtungen aus Beiersdorf in Henkel", sagt er. Nach den wenig überraschenden Zahlen von Beiersdorf werde nun eher auf Henkel gesetzt. "Zudem mehren sich Analystenstimmen, die die Bewertung von Beiersdorf für ambitioniert halten und wenig Aufwärtspotenzial sehen", so ein anderer Händler. Beiersdorf schlossen 0,4 Prozent fester.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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