Marktberichte

Öl-Rekord trübt Laune Dax rettet 7900 Punkte

Der hohe Ölpreis und anhaltende Sorgen über die Entwicklung der US-Konjunktur haben die deutschen Aktienindizes am Donnerstag belastet. Der Leitindex Dax verlor 0,51 Prozent auf 7.908,41 Punkte. Für den MDax mittelgro ßer Werte ging es um 1,49 Prozent auf 9.563,22 Zähler nach unten. Der TecDax gab 0,77 Prozent auf 963,01 Punkte ab.

"Die Konjunkturzahlen aus den USA vom Vortag haben auch dem Dax einen kräftigen Dämpfer gegeben. Viele Anleger wurden auf dem falschen Fuß erwischt und müssen nun ihre optimistischere Erwartung überdenken", sagte Ascan Iredi, Leiter des Aktienhandels bei der Postbank. Für Unsicherheit an den weltweiten Börsen sorgten neben den Zweifeln um die US-Konjunktur auch der hohe Ölpreis und der schwache Dollar. Die überraschend deutlich gestiegenen Auftragseingänge in den USA sorgten am Nachmittag für kaum Erholung am deutschen Aktienmarkt.

Titel der Deutschen Börse weiteten ihre Verluste aus und verloren 3,72 Prozent auf 123,85 Euro. Dabei spielten Marktteilnehmern zufolge weniger die positiven Umsatzdaten für Dezember eine Rolle als Gewinnmitnahmen.

MAN sackten am Dax-Ende um 4,27 Prozent auf 106,17 Euro ab. Einige Börsianer zeigten sich von dem Kursverlauf überrascht und verwiesen auf technische Gründe, nachdem das Papier seinen jüngsten Aufwärtstrend durchbrochen und seine Dezember-Tiefs unterschritten hatte. Zeitungsberichte, wonach der Investor AB seinen Einfluss auf Scania zurückfahren könnte, sind nach Einschätzung der Analysten von Kepler eher positiv für MAN.

Versorger wurden dagegen laut Händlern wegen ihres defensiven Charakters favorisiert: Eon-Aktien gewannen 1,97 Prozent auf 146,18 Euro. Lehman Brothers hatte das Kursziel von 140 auf 165 Euro angehoben und die Einschätzung "Overweight" bestätigt. RWE verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,03 Prozent auf 98,17 Euro. Kommunale RWE-Aktionäre wollen laut "Handelsblatt" ihren Einfluss beim Essener Energiekonzern sichern und einige hätten daher Anteile in der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft gebündelt.

Titel der Postbank waren den zweiten Tag in Folge gefragt und gewannen 2,74 Prozent auf 63,02 Euro. Hier wirkte nach Einschätzung von Händlern das am Vortag im Wirtschaftsmagazin "Capital" veröffentlichte Interview mit Postchef Klaus Zumwinkel nach. Nach den Worten Zumwinkels soll eine Entscheidung über den Verkauf der Postbank in diesem Jahr gefällt werden. Er sprach sich auch dafür aus, dass die Bank in deutschen Händen bleibt.

Im MDax rutschten Praktiker-Aktien - nach Angaben von Börsianern ohne neue Nachrichten - mit minus 5,52 Prozent auf 17,96 Euro ans Indexende. Titel von Arcandor verloren 4,80 Prozent auf 14,68 Euro. Premiere kletterten mit plus 2,45 Prozent auf 12,96 Euro an die Indexspitze. Nach Einschätzung mehrerer Börsianer sei die Übernahme des Bezahlsenders nur eine Frage der Zeit, schreibt "Der Aktionärsbrief".

Im TecDax verloren Adva bei hohen Umsätzen 10,29 Prozent auf 2,79 Euro. Händler verwiesen auf Stopp-Loss-Verkäufe, nachdem die Marke von 3,00 Euro durchbrochen worden sei. Seit der Senkung der Umsatzprognose kurz vor Weihnachten büßten die Aktien damit rund 38 Prozent ihres Wertes ein.

Quelle: ntv.de

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