Schwächephase zum Ende Dax rettet sich ins Plus
29.05.2009, 17:45 UhrDer deutsche Aktienmarkt hat den überwiegenden Teil seiner Gewinne wieder abgegeben. Börsianer sahen keinen klaren Trend. "Der Dax ist gefangen in einer Seitwärtsbewegung", sagte ein Händler.
Der deutsche Aktienmarkt hat kurz vor Handelsschluss den überwiegenden Teil seiner Gewinne wieder abgegeben. Börsianer sahen keinen klaren Trend. "Der Dax ist gefangen in einer Seitwärtsbewegung", sagte ein Händler. Der nervöse Handelsbeginn an der Wall Street wirkte sich auch auf das Geschehen auf dem Frankfurter Parkett aus.
Der Dax schloss um 0,2 Prozent fester bei 4941 Punkten, nachdem er am Vormittag zeitweilig die 5000er Marke überschritten hatte. Der MDax rutschte gar ins Minus und verlor 0,4 Prozent auf 5745 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,4 Prozent und lag bei 631 Punkten.
Konjunkturdaten aus Amerika konnten den Dax nicht nach oben treiben. Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal dieses Jahres weniger stark als zunächst angenommen. Analysten hatten bereits zuvor positive Überraschungen für möglich gehalten. Auch ein steigender Michigan-Index für das US-Verbrauchervertrauen wurde ignoriert. "Dass Erwartungen und Stimmung sich verbessert haben, wissen wir. Nun kommt es darauf an, ob die harten Fakten dies untermauern", sagte ein Händler.
Das Ringen um die Rettung von General Motors und Opel hatte unmittelbar kaum Auswirkung auf die Kurse. Die Analysten der Close Brothers Seydler Bank verwiesen darauf, dass der Gläubigerschutz nicht das Ende von GM bedeuten werde. Völlig offen sei, wie der Aktienmarkt auf eine Insolvenz von GM reagieren werde.
Unterschiedlich präsentierten sich die Autowerte. Daimler - am Donnerstag zu den größten Verlierern gehörend - gewannen 1,3 Prozent, BMW gaben alle Gewinne ab und schlossen unverändert. Volkswagen gaben zum Handelsende Gas und verbuchten ein Plus von 1,6 Prozent.
Im Dax gehörten Bayer-Aktien zu den großen Gewinnern. Erleichterung der Anleger über Äußerungen der US-Gesundheitsbehörde FDA zu dem Gerinnungshemmer Xarelto trieb die Titel um 3,6 Prozent nach oben. Das Mittel, dem Bayer einen Jahresumsatz von mehr als zwei Mrd. Euro zutraut, darf zwar vorläufig nicht auf den US-Markt. Doch werteten Analysten es als positiv, dass die FDA lediglich weitere Informationen, aber keine neuen klinischen Studien verlangte.
Gesucht waren am Freitag auch die konjunktursensiblen Stahlwerte. ThyssenKrupp und Salzgitter gewannen 2,0 bzw. 0,2 Prozent, gaben allerdings einen großen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Börsianer verwiesen auf den überraschend klaren Anstieg der Industrieproduktion in Japan im April um 5,2 Prozent. Das Plus war so stark wie seit 1953 nicht mehr.
Auch die Bankenwerte präsentierten sich unterschiedlich. Deutsche Bank stiegen um 1,6 Prozent; Commerzbank rutschten dagegen in den negativen Bereich und verbilligten sich um 0,9 Prozent.
Im MDax rauschten die Aktien von Arcandor nach zunächst ordentlichem Gewinn um 10,7 Prozent nach unten. Der Bürgschaftsausschuss des Bundes hat noch keine Empfehlung ausgesprochen, ob der Karstadt-Eigentümer Staatshilfe bekommen soll. Nur damit könnte sich Arcandor nach Angaben von Vorstandschef Karl-Gerhard Eick vor einer Insolvenz retten.
Quelle: ntv.de, wne/rts