Marktberichte

Alles rot Dax rutscht ab

Eigentlich sah es nach einem ruhigen Tag in der Sommerflaute aus. Geringe Handelsvolumina belasteten höchsten die Papiere der Deutschen Börse. Doch die Abwärtsspirale zog den Dax immer tiefer ins Minus. Schwache Konjunkturdaten aus den USA, Sorgen um den Einzelhandel auf beiden Seiten des Atlantiks und schlechte Unternehmenszahlen waren schließlich der Mix, der zu einem deftigen Absturz am Nachmittag führte.

Der Dax sinkt um -2,48 Prozent auf 6422 Punkte. Der MDax gibt um -1,60 Prozent auf 8346 Zähler nach. Für den TecDax geht es um -1,30 Prozent auf 768 Zähler nach unten.

Mit den belastenden Nachrichten von Wachovia und J.P. Morgan stehen einmel mehr die Finanzwerte unter Druck. Commerzbank verlieren -6,9 Prozent auf 20,54 Euro, Deutsche Bank -5,5 Prozent auf 60,01 Euro und Deutsche Postbank geben um -2,8 Prozent auf 42,03 Euro nach.

Die Hypo Real Estate legte Zahlen vor, die am Markt gemischt aufgenommen wurden. Analysten stuften das Papier auf "Halten" ein. Vor allem die Aussichten sorgen für einen deutlichen Abwärtstrend. Das Institut befinde sich immer noch im Griff der Finanzkrise und ist immer noch dabei "Trümmer" wegzuräumen. Eine Prognose zur Gewinnentwicklung will das Unternehmen zurzeit nicht geben. Die Aktie verloriert -4,9 Prozent auf 17,74 Euro.

Eon kann sich noch in der Gewinnzone halten. Die Zahlen des Energiekonzerns haben die Anleger überzeugt. Die Aktie gewinnt +1 Prozent auf 38,92 Euro.

Bayer war ebenfalls lange unter den Dax-Gewinnern zu finden. Die Aktie profitierte von einer positiven Analysteneinschätzung. Dem allgemeinen Abwärtstrend am Nachmittag konnte sich das Papier aber nicht entziehen. Bayer verliert -1,0 Prozent auf 53,40 Euro.

Die schwachen Umsätze belasten auch das Papier der Deutschen Börse. "Sollte das noch wesentlich länger anhalten, wird auch der Deutsche-Börse-Kurs weiter unter Druck stehen", so ein Händler. Die Papiere der Deutschen Börse verlieren -5,8 Prozent auf 65,05 Euro.

Nach tagelangem Aufwärtstrend machten europäische Investoren bei den Autowerten Kasse. Auf den Verkaufslisten ganz oben standen BMW mit einem Minus von -6,4 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass die Aktien allein innerhalb der letzten drei Handelstage 16 Prozent gewonnen hatten. "Da ist jetzt durchaus noch Potenzial nach unten." Daimler büßten rund zwei Prozent ein, ebenso Renault, Peugeot und Volkswagen.

In der Übernahmeschlacht um den Zulieferer Continental hat Schaeffler das Angebot nochmals erhöht. 75 Euro will man jetzt pro Aktie zahlen. Bei Conti jagt hingegen eine Krisensitzung die nächste. Der Aktie hilft das auf jeden Fall gegen den Trend deutlich ins Plus. Conti gewinnt +2,2 Prozent auf 73,17 Euro.

Im MDax geht es für Arcandor nach unten. Das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten den Gewinn deutlich gesteigert. Im dritten Quartal allerdings hat die Bilanz einen Dämpfer erlitten. Umsatz und Gewinn gingen zurück. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr haben sich aufgrund der allgemeinen Konjunkturabkühlung eingetrübt worden. Dennoch hält Arcandor-Chef Middelhoff an der Prognose für das Gesamtjahr fest. "Wir haben unsere Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr, 800 Mio. Euro, bestätigt, trotz der Probleme mit Karstadt", sagte er bei n-tv. Das Papier gibt -12,7 Prozent auf 6,94 Euro ab.

Der Duisburger Stahlhändler Kl öckner & Co hat mit seinen Zahlen den Konsens deutlich übertroffen, lautet die Einschätzung im Handel. Allerdings sei ein sehr starkes, zweites Quartal erwartet worden. Während der Umsatz nur in line mit den Prognosen ausgefallen ist, lagen EBIT und Vorsteuerergebnis deutlich darüber. Die Aktie gewinnt +1,6 Prozent auf 28,45 Euro.

Der Finanzdienstleister MLP stellt im frühen Handel den größten Gewinner im MDax und legt um +7,6 Prozent auf 13,80 Euro zu. "Die Zeitungen haben die AWD-will-MLP-kaufen-Story von gestern weitergedreht", sagt ein Händler. Dies erkläre das kräftige Interesse an der Aktie. Die vorgelegten Zahlen des Finanzdienstleisters seien indes "in line bis leicht unter Erwartung" ausgefallen. Gut gefalle hingegen die Ankündigung einer steigenden EBIT-Marge und die bestätigte Jahresprognose 2008.

Als "sensationell gut" stufen Händler die Zahlen von K+S ein. Die Aktie gewinnt +5,2 Prozent auf 72,56 Euro. "Es wurden sämtliche Prognosen sehr deutlich übertroffen", sagt ein Händler: "Als Konsequenz daraus müsste eigentlich die Jahresprognose erhöht werden und ein Spiel auf DAX-Aufnahme einsetzen". Bislang habe K+S die Gewinnprognose 2008 nur bestätigt.

Q-Cells gewinnen dagegen +1,6 Prozent auf 58,49 Euro , nachdem der Hersteller von Solarzellen die Prognosen für Umsatz- und Betriebsgewinn im Gesamtjahr angehoben hat. "Die höhere Prognose wurde zwar von dem einen oder anderen Analysten nicht ausgeschlossen, dürfte der Aktie aber dennoch Auftrieb geben", sagt ein Händler.

Quelle: ntv.de

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