Nichts Gutes aus der Eurozone Dax rutscht unter 7800
27.03.2013, 18:13 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Macht hinsichtlich der Bankeinlagen das Beispiel Zypern Schule? Auf dem Frankfurter Parkett herrscht große Unsicherheit. Die Bankenwerte stehen unter Druck. Auch von der Konjunkturfront kommen unbefriedigende Nachrichten.
Die Unklarheit über den Umgang der Eurozone mit Bankeinlagen und die anhaltenden Probleme Italiens spielen den Pessimisten an den Börsen in die Hände. Anleger befürchten, dass das Modell zur Zypern-Rettung Schule machen könnte.
Der Dax verlor 1,2 Prozent und schloss bei 7789 Punkten. Der MDax gab um 1,1 Prozent auf 13.251 Zähler nach. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 1,1 Prozent und wies 918 Punkte auf.
Zur schlechten Stimmung auf dem Frankfurter Parkett trugen zudem Konjunkturdaten aus der Eurozone und Großbritannien bei: Im Vereinigten Königreich war die Wirtschaft im vierten Quartal um 0,3 Prozent geschrumpft, was den Erwartungen entsprach. Zugleich weitete sich aber das Defizit in der Leistungsbilanz überraschend weiter aus. Unterdessen trübte sich in der Euro-Zone das Wirtschaftsklima im März wieder ein. Das entsprechende Umfragebarometer rutschte um 1,1 auf 90,0 Punkte ab, wie die EU-Kommission mitteilte.
Dass es an den Aktienmärkten so deutlich bergab ging, führten Börsianer aber auch auf Glattstellungen und Gewinnmitnahmen vor dem Monats- und Quartalsende an Ostern zurück.
Unter den Einzelwerten im Dax zählten die Finanztitel zu den Verlierern. Deutsche Bank verbilligten sich um 2,6 Prozent. Commerzbank gaben um 1,9 Prozent nach. Bei der Deutschen Bank kam noch der negative Ausblick der Ratingagentur Standard & Poor's hinzu, die den Ausblick für das Institut auf "CreditWatch negative" senkte, die Kreditwürdigkeit aber bei "A+" beließ. Der Bankenindex für die Eurozone gab 2,8 Prozent nach. Wegen der Unklarheit über den Umgang mit Bankeinlagen in der Euro-Zone stehen die Finanzwerte bereits seit Tagen unter Druck.
Einen überaus schlechten Tag erwischten im SDax die Aktien von IVG, die sich um 40,7 Prozent auf 0,77 Euro verbilligten. Der Immobilienkonzern hat wegen der Überarbeitung seiner Finanzierung die Hauptversammlung verschoben. Das Unternehmen sitzt auf Bankschulden von mehr als vier Milliarden Euro, der Großteil davon Bankkredite. Bis Ende 2014 müssen 3,16 Milliarden Euro refinanziert werden. "IVG hat ordentlich Vertrauen verspielt", sagte ein Händler.
Im TecDax rutschten die Anteilsscheine von SMA Solar um 2,9 Prozent ab. Der Solartechnik-Konzern schließt nach einem Gewinn- und Umsatzeinbruch 2012 für dieses Jahr einen Verlust nicht aus.
Quelle: ntv.de, wne/rts