Marktberichte

EZB wird Leitzins wohl nicht ändern Dax schafft ein Plus

(Foto: picture alliance / dpa)

Was macht die EZB? Die Zeichen für eine Zinssenkung stehen schlecht. Die EZB wird am Donnerstag wohl bei 0,5 Prozent bleiben. Entsprechend vorsichtiger agieren die Anleger am Mittwochnachmittag. Der Dax gibt zeitweise einen Teil seiner Gewinne ab, bleibt aber im Plus.

Kommt sie oder kommt sie nicht, die Zinssenkung der EZB? Viele Anleger rechnen zumindest mit einem Signal in diese Richtung und haben daher am Mittwoch zunächst Aktien gekauft. Unterstützt wurde der deutsche Aktienmarkt vom überraschend starken Auftragseingang der deutschen Industrie.

Am Nachmittag gab der Dax einen Teil seiner Gewinne wieder ab, holte sie sich zum Handelsschluss aber wieder. Grund ist eine Nachricht der Finanznachrichtenagentur MNI, der zufolge die EZB die Zinsen trotz der niedrigen Inflation zunächst nicht senken wird. Unter Berufung auf Kreise berichtete MNI ferner, am Donnerstag sei auch nicht mit der Ankündigung eines neuen Dreijahrestenders durch die Notenbank zu rechnen.

Der Dax schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 9041 Punkten. Damit gibt der leitindex einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Der MDax gewann 0,8 Prozent auf 16.217 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 1,0 Prozent und wies 1142 Punkte auf.

"Mit der EZB-Sitzung am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag stehen die Daten-Highlights für diese Woche noch bevor", erklärte ein Händler. Daher hielten sich viele Anleger bedeckt, gingen aber grundsätzlich von positiven Nachrichten aus.

Im Dax stand mit K+S allerdings ein Verlierer im Fokus. Die Aktien büßten 3,7 Prozent ein und hielten damit die rote Laterne. Moody's hatte die Bonitätsnote des Salz- und Düngemittelspezialisten um zwei Stufen auf Ramschniveau "Ba1" gesenkt. "Der Schritt von Moody's kommt zwar nicht überraschend, aber schlecht ist die Nachricht allemal", sagte ein Händler. Belastend wirkten sich zudem enttäuschende Zahlen des kanadischen Konkurrenten Agrium aus. Das Unternehmen verbuchte im dritten Quartal einen deutlich rückläufigen Gewinn.

Auf der Gewinnerseite standen die Aktien der Deutschen Bank mit einem Plus von 0,6 Prozent. Unterstützt wurde der Kurs von Aussagen des für Regulierung zuständigen Vorstands Stephan Leitner, das Geldhaus sei für die EZB-Bilanzprüfung gut gerüstet.

Gewinner im Dax waren auch HeidelbergCement mit einem Plus von 1,3 Prozent. Händler sprachen von charttechnischen Kaufsignalen. Der Baukonzern legt am Donnerstag seine Quartalszahlen vor.

Daimler legten 0,3 Prozent zu, nachdem der Autobauer für Oktober einen Pkw-Verkaufsrekord meldete. BMW zogen um 1,2 Prozent an.

Gesucht waren vor allem wieder Aktien von Unternehmen aus der zweiten Reihe. Der MDax erreichte neue Höhen. Dabei sorgte Axel Springer mit seiner Zuversicht für 2014 bei den Anlegern für Kauflaune. Die Aktien stiegen um 2,0 Prozent und lagen damit an der MDax-Spitze. Auch der Küchenausrüster Rational konnte mit seinen Quartalszahlen punkten. Die Titel stiegen um 2,4 Prozent.

Enttäuscht waren die Anleger dagegen vom Maschinen- und Anlagenbauer Dürr. DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic bescheinigte dem Unternehmen den schwächsten Auftragseingang in einem Quartal seit Ende 2010. Das nutzten viele Anleger um Kasse zu machen, denn der Aktienkurs liegt rund 90 Prozent über dem Vorjahresstand. Die Titel fielen um 5,0 Prozent.

Ebenfalls unter Verkaufsdruck standen im SDax Koenig & Bauer. Der Druckmaschinenhersteller hat seine Prognose für 2013 kassiert und erwartet nun einen Verlust - die Titel rutschten um bis zu 11 Prozent auf 12,54 Euro ab, notierten am Nachmittag aber nur noch 1,4 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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