Marktberichte

Ringen um 8000er-Marke Dax schaukelt sich hoch

Der deutsche Aktienmarkt wird am letzten Handelstag der Woche von der anhaltenden Nervosität der Anleger geprägt. Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten in den USA wollen sich die Anleger nicht auf eine klare Richtung am Markt festlegen. Der Dax pendelt in diesem Umfeld um die psychologisch wichtige Marke von 8000 Punkten.

Der Dax legt im frühen Handel 0,1 Prozent auf 7996 Punkte zu. Auch der MDax wird 0,1 Prozent ins Plus gezogen und notiert bei 11221 Punkten. Der TecDax gibt hingegen 0,3 Prozent ab auf 961 Punkte.

Von den am frühen Nachmittag anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA für Juni erhoffen sich viele Börsianer Hinweise auf die weitere Konjunktur- und damit Zinsentwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft. Analysten erwarten außerhalb der Landwirtschaft einen Stellenzuwachs von 120.000 nach 157.000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote dürfte unverändert bei 4,5 Prozent liegen. Zudem halten sich viele Anleger vor Beginn der Berichtssaison in den USA in der nächsten Woche zurück. "Die Leute sind super nervös: Die einen haben Angst, den Zug nach oben zu verpassen. Die anderen stellen sofort glatt, und dann geht es ruckzug wieder nach unten", fasst ein Händler das Geschehen zusammen.

Gefragt sind unter anderem die Papiere von BMW, die 1,6 Prozent zulegen. Der Autobauer konnte im Juni seinen Absatz um 15,1 Prozent steigern und will in den nächsten Monaten weiter zweistellig wachsen. Für das Gesamtjahr sieht sich BMW eigenen Angaben zufolge gut unterwegs zu neuen Rekordwerten bei allen drei Marken.

Die Papiere von Merck profitieren von einer schnellen Zwangsabfindung der Altaktionäre des Schweizer Biotech-Unternehmens Serono, die Papiere legen 1,4 Prozent auf 102,87 Euro zu. Das Zivilgericht in Basel hat gründes Licht für das so genannte Squeeze Out der verbliebenen Aktionäre gegeben. Die Anteilseigner, die noch knapp ein Prozent halten, erhalten wie die zuvor abgefundenen Aktionäre pro Aktie 1100 Schweizer Franken, umgerechnet rund 663 Euro. Voraussichtlich am 18. Juli sollen die Merck-Serono-Aktien aus dem Handel der Schweizer Börse genommen werden.

Gewinnmitnahmen drücken unter anderem die Papiere von Linde, die ein Prozent auf 89,70 Euro abgeben. Auch Bayer muss Kursgewinne abgeben und verliert 0,9 Prozent auf 56 Euro.

Premiere macht Boden gut

Größter Gewinner mit einem Plus von rund vier Prozent sind die im MDax notierten Aktien des Bezahlfernsehsenders Premiere. Die Aussicht auf den Erhalt der TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga treibt die Anleger wieder zurück in die Aktie. Analysten versprechen sich steigende Abonnenten-Zahlen, sollte Premiere wieder Spiele der Fußball-Bundesliga ausstrahlen. "Die Kernfrage ist, zu welchem Preis kann Premiere die Bundesliga zurückholen", sagte ein Analyst. Nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte war die Premiere-Aktie Ende 2005 um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

Schwindende Chancen für die Norddeutsche Affinerie auf eine Übernahme der belgischen Kupferhütte Cumerio zieht den Aktienkurs des Hamburger Konzerns um bis zu fünf Prozent ins Minus. Der österreichische Industrielle Kovats hat seine Beteiligung an Cumerio eigenen Angaben zufolge auf eine Sperrminorität aufgestockt. "Kovats hat jetzt alle Karten in der Hand, es sieht nicht so aus, als käme die Norddeutsche bei Cumerio weiter", kommentierte ein Händler.

Die Aktien des chinesischen Müllverbrennungsanlagen-Herstellers ZhongDe sind bei ihrem Börsendebüt in Deutschland heiß begehrt: Mit einem Kurs von 30 Euro starten die Titel des ersten chinesischen Unternehmens im streng regulierten Prime Standard am Freitag 15 Prozent über dem Ausgabepreis in den Handel. Dabei waren die Titel mit 26 Euro schon am oberen Ende der bis 23 Euro reichenden Zeichnungsspanne zugeteilt worden. Die Emission war mehr als 13fach überzeichnet.

Quelle: ntv.de

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