Marktberichte

Damoklesschwert Stresstests Dax schließt fester

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach ständigem Auf und Ab im positiven Bereich gehalten. Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung bestimmte das Geschehen an der Frankfurter Börse. Positive Impulse kamen aus den USA; der ADP-Arbeitsmarktbericht fiel deutlich besser aus als erwartet. Der ADP-Bericht gilt als Indikator für den am Freitag anstehenden Bericht des US-Arbeitsministeriums.

Der Dax schloss um 0,6 Prozent fester bei 4881 Punkten, nachdem er zuvor die 4900-Punkte-Marke klar übersprungen hatte. Der MDax gewann 2,0 Prozent auf 5908 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,8 Prozent und lag bei 631 Punkten.

Für Unsicherheit sorgten die für Donnerstag erwarteten Ergebnisse der Banken-Stresstests der US-Regierung. Die in Frankfurt gelisteten Papiere der Bank of America brachen um bis zu 15 Prozent ein. Nach Aussagen aus US-Finanzkreisen benötigt das Geldinstitut statt der in Medien genannten zehn Mrd. Dollar sogar 34 Mrd. Dollar zusätzliches Kapital.

Im Dax legten BMW um 2,6 Prozent zu. Der Autobauer hatte im ersten Quartal zwar rote Zahlen geschrieben, das Minus fiel jedoch kleiner aus als befürchtet. Die Papiere des Konkurrenten Daimler zogen um 0,8 Prozent an.

Kräftig zulegen konnten auch Metro-Aktien, die sich um 8,2 Prozent verteuerten und damit ihren Kursverlust vom Vortag mehr als wettmachten. Die Analysten von JP Morgan hatten sich optimistisch zu den Geschäftsaussichten des Einzelhandelskonzerns geäußert und die Papiere auf "Overweight" hochgestuft.

Deutsche Post verteuerten sich um 2,2 Prozent. "Das Unternehmen rechnet mit einem schnellen und starken Aufschwung", so ein Analyst. Zusammen mit den Kostensenkungsmaßnahmen könnte der Gewinn kräftig steigen. Zu den Quartalszahlen meinte der Experte, diese hätten die bisherigen Aussagen getroffen.

MAN-Aktien verloren 0,4 Prozent. Der Konzern hat mit Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft wegen eines Schmiergeld-Verdachts zu tun.

M ünchener Rück gaben nach Quartalszahlen 1,6 Prozent ab. Die Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen, so ein Börsianer. Am von Marktteilnehmern positiv aufgenommenen Ausblick des Versicherers, bemängelt er, dass dieser wenig konkret sei. Allianz verteuerten sich dagegen um 3,0 Prozent.

Bei den Banken gewannen Commerzbank 4,6 Prozent, während Deutsche Bank um 2,5 Prozent nachgaben. Grund für das kräftige Minus bei der Deutschen Bank sind Gewinnmitnahmen. "Der große Run auf die Aktie sind vorbei", sagte ein Händler mit Blick auf die Kursentwicklung seit Jahresanfang.

Henkel
hat unterdessen bereits vorgelegten Quartalszahlen ergänzt, worauf der Kurs um 4,1 Prozent stieg. Auf der Gewinnerseite standen zudem SAP, die sich nach der unterdurchschnittlichen Entwicklung der vergangenen Tage um 0,8 Prozent erholten.

Skeptische Analystenkommentare zum Geschäft im laufenden Jahr haben Linde belastet. Die Titel verloren 3,3 Prozent. Die Cheuvreux-Experten haben unter anderem wegen der anstehenden Restrukturierungskosten ihre Gewinnerwartung für das Gesamtjahr reduziert. Sie senkten ihre Anlageempfehlung auf "underperform" von "selected list" und rieten zu Gewinnmitnahmen.

Dax-Schlusslicht waren wie am Vortag Adidas, die um weitere 4,4 Prozent fielen, nachdem die Analysten der Societe Generale die Aktie auf Verkaufen abgestuft haben.

Im TecDax legten Q-Cells um 8,5 Prozent zu. Der Solarzellenhersteller will sich mit einem Beteiligungsverkauf finanziell Luft verschaffen. Der Konzern trennt sich von seinem 17,2-prozentigen Anteil an dem norwegischen Wafer- und Siliziumproduzenten Renewable Energy. Auf Basis des aktuellen Renewable-Kurses könnte Q-Cells 617 Mio. Euro einstreichen. Dr ägerwerk lagen nach Vorlage negativ aufgenommener Geschäftszahlen mit 7,2 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen