Marktberichte

Technologiewerte belasten Dax schließt im Minus

Die deutschen Standardwerte sind am Dienstag schwächer aus dem Handel gegangen. Allerdings konnte sich der Dax von seinem Tagestief etwas erholen und schloss 0,9 Prozent tiefer bei 5.848 Punkten. Es gab zwölf Gewinner gegenüber 18 Verlierern. Dabei standen vor allem die Technologietitel unter Druck. Defensivere Werte konnten sich dagegen gut behaupten.

Größter Verlierer im Dax war Infineon. Die Papiere wurden vor allem durch die Gewinnwarnung vom Vorabend durch Applied Micro Circuits und die Umsatzwarung des französischen Internetberaters Cap Gemini am Dienstag belastet. Zusätzlicher Druck entstand durch Gerüchte, eine größere Anzahl von Infineon-Aktien solle am Markt platziert und die jüngst angekündigte Kapitalerhöhung eingeleitet werden. Im derzeitigen Marktumfeld werde es nicht leicht, Aktien zu platzieren, so ein Händler. Daraufhin fiel der Wert in der Spitze um knapp zehn Prozent auf ein Rekordtief, erholte sich aber am frühen Nachmittag etwas und schloss bei 27,39 Euro, ein Minus von 6,9 Prozent. Siemens gab 1,14 Prozent auf 71,77 Euro ab.

Diese negativen Nachrichten belasteten auch die übrigen Technologiewerte im Dax. Zu den großen Verlierern gehörte SAP, die Aktie gab 2,3 Prozent auf 161,75 Euro nach. SAP-Chef Hasso Plattner bekräftige auf einer Konferenz am Montag, man werde das gesetzte Ziel von 20 Prozent Wachstum erreichen. Die reduzierten Erwartungen des französischen Internetberaters Cap Gemini belasteten SAP jedoch ebenfalls. Man sehe bei Cap Gemini, dass auch die Softwarebranche vom ökonomischen Umfeld betroffen sei, so ein Händler dazu. Für Epcos ging es 1,3 Prozent auf 64 Euro nach unten.

Belastet wurde der Dax auch durch die Abschläge der Deutsche Telekom. Der Deutsche Telekom Treasurer Gerhard Mischke sagte in einem Interview, man wolle die Nettoverschuldung bis Ende 2002 auf 50 Mrd. Euro von derzeit 69 Mrd. Euro senken. Das Papier verlor bis zum Abend ein Prozent auf 24,35 Euro.

Der Bankensektor zeigte sich nach der Gewinnwarnung durch das US-Investmenthaus Merill Lynch uneinheitlich. Merrill Lynch gab am Dienstag bekannt, der Gewinn pro Aktie im zweiten Quartal werde 37 Prozent geringer ausfallen, als von Analysten erwartet. Unter Druck geriet danach die Aktie der Deutschen Bank, die 2,8 Prozent auf 85,53 Euro fiel. Die HypoVereinsbank legte dagegen 0,1 Prozent auf 57,38 Euro und die Commerzbank um 0,2 Prozent auf 29,95 Euro zu.

Die Aktie der Deutschen Lufthansa wurde durch eine erneute Analystenabstufung belastet und gab 1,9 Prozent auf 18 Euro nach. Das Bankhaus Warburg stufte den Titel auf "Hold" von zuvor "Buy" zurück und senkte das Kursziel auf 22 Euro von 30 Euro.

Volkswagen notierte 1,19 Prozent im Minus bei 54,20 Euro. Am Vortag hatten die Wolfsburger Autobauer und die IG Metall die Tarifgespräche nach monatelangen Verhandlungen ergebnislos abgebrochen.

Auf der Gewinnerseite konnte sich die Deutsche Post behaupten, die 0,94 Prozent auf 18,35 Euro zulegte. Der Konzern hat für morgen zu seiner Hauptversammlung eingeladen. Post-Chef Klaus Zumwinkel bekräftigte die Umsatz- und Gewinnprognosen des Unternehmens in mehreren Zeitungsinterviews.

Quelle: ntv.de

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