Marktberichte

Draghi überzeugt nicht Dax schließt im Minus

37bh0157.jpg8214992137046487956.jpg

(Foto: dpa)

Nach dem Tag der deutschen Einheit verströmt der Frankfurter Aktienmarkt geringe Zuversicht. Die Anleger haben sich von EZB-Chef Draghi mehr Informationen zum Umgang mit der Schuldenkrise erhofft. Der EZB-Leitzins bleibt unverändert, aber das war ohnehin erwartet worden.

Am deutschen Aktienmarkt war am Donnerstag Vorsicht die Losung. Die EZB mit ihrem Chef Mario Draghi hat erwartungsgemäß nicht geliefert. Auf dem Frankfurter Parkett zeigte man sich enttäuscht, dass die Notenbank von einer eher aktiven in eine abwartende Position gewechselt ist.

Der Dax fiel um 0,2 Prozent und schloss bei 7305 Punkten. Der MDax gewann 0,5 Prozent auf 11.240 Zähler. Der TecDax verharrte mit 821 Punkten auf dem Stand des Vortages.

"Die EZB zeigt eine eher abwartende Haltung", so Annalisa Piazza von Newedge. Es werde zunächst auf die Implementierung der OMT's gewartet und deren Auswirkung auf den Kapitalmarkt. Auch die Marktstrategen der Helaba sehen die EZB zunächst in einer abwartenden Haltung. Draghi sehe den Handlungsbedarf nun bei den europäischen Politikern, sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene. Draghi habe klargemacht, dass die EZB keinen Blanko-Scheck auszustellen gedenke, sondern eine strikte Einhaltung der Reformversprechen einfordere.

Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte am Dienstag einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach Spanien noch am Wochenende ein volles Hilfsprogramm zur Sanierung des Haushalts beantragen könnte. Dafür müsste sich das Land umfassenderen finanz- und wirtschaftspolitischen Auflagen stellen.

Starke Absatzzahlen in China gaben BMW Aufwind. Die Titel legten um 3,2 Prozent zu. Die Münchner vermeldeten für September ein Verkaufsplus von 59,4 Prozent in der Volksrepublik. Audi konnte gegenüber dem Vorjahresmonat eine Steigerung von 20 Prozent in China verbuchen. Die Titel der Audi-Mutter VW stiegen um 2,9 Prozent. Die Aktien von Daimler verteuerten sich um 1,2 Prozent.

Verlierer im Dax waren die Aktien von HeidelbergCement. Die Papiere notierten 2,1 Prozent im Minus und gaben damit einen Großteil ihrer seit Freitag verbuchten Kursgewinne wieder ab. Händler verwiesen auf einer Herunterstufung der Titel durch das irische Brokerhaus Davy.

Erstaunt reagierten Börsianer auf das fast zweiprozentige Minus bei der Telekom-Aktie. "Auch die Kaufempfehlung der Deutsche-Bank-Analysten bringt da nichts, das sieht man auch nicht alle Tage", sagte ein Händler. Mehrere Analysehäuser hatten den geplanten Zusammenschluss von T-Mobile USA mit dem US-Rivalen MetroPCS gelobt. Dass die Telekom ein Minus von 4,1 Prozent aufwies, begründeten einige Händler mit charttechnischen Faktoren.

Auf der Gewinnerseite griffen die Investoren bei ThyssenKrupp zu. Ein Medienbericht über ein Interesse des südkoreanischen Stahlkonzerns Posco an den Stahlwerken des Konzerns in den USA und Brasilien trieb die Aktien nach oben. Die Papiere gewannen 2,3 Prozent.

Im MDax fielen Gerresheimer um 2,3 Prozent. Der Spezialverpackungshersteller enttäuschte den Markt mit seinen Zahlen zum dritten Quartal. Sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis verfehlte das Düsseldorfer Unternehmen die Analystenerwartungen und verbuchte unter dem Strich einen Gewinnrückgang.

Im SDax gewannen Centrotec 4,8 Prozent. Der Heizungs- und Lüftungsspezialist verkaufte seine letzten Anteile an der Solartochter Centrosolar und zog damit einen Schlussstrich unter sein Engagement in der kriselnden Photovoltaik-Branche.

Quelle: ntv.de, wne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen