Marktberichte

Angst vor Ölschock gemindert Dax schließt im Plus

Der deutsche Aktienmarkt erweist sich am Donnerstag als reobust. Positiv honoriert werden auf dem Frankfurter Parkett internationale Bemühungen zur Beilegung der Libyen-Krise. Andeutungen einer möglichen baldigen EZB-Zinserhöhung spielen im Handel nicht die entscheidende Rolle.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Ölförderland Libyen hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt etwas durchatmen lassen. Die Arabische Liga führt nach eigenen Angaben unter Beteiligung von Venezuela Verhandlungen über einen Friedensplan für Libyen.

"Das mindert die unmittelbare Angst vor einem Ölschock ein wenig, aber wie lange die Entspannung anhält, ist fraglich. Für einen wirklichen Stimmungswechsel bedarf es schon konkreter Ergebnisse", sagte ein Händler. Der Ölpreis gab nach seiner Rally in der Vorwoche deutlich nach.

Der Dax stieg um 0,6 Prozent und schloss bei 7226 Punkten. Allerdings gab der Leitindex in der letzten Handelsstunde einen Teil seiner Gewinne ab. Der MDax präsentierte sich etwas schwächer und notierte nahezu unverändert bei 10.182 Zählern. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent und lag bei 902 Punkten.

Unterstützung erhielt der Aktienmarkt auch von den wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt, denen zufolge sich in der Vorwoche so wenig Amerikaner erstmals arbeitslos meldeten wie seit Mai 2008 nicht mehr.

Die Gewinne zeitweise etwas ab, nachdem EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine Zinserhöhung bei der nächsten Ratssitzung der Europäischen Zentralbank im April nicht ausschloss. Börsianer fürchten, dass die Konjunkturerholung unter höheren Zinsen leiden könnte.

Vom billigeren Öl profitierten unter anderem die Aktien der Fluggesellschaften. Lufthansa verzeichneten einen Aufschlag von 2,8 Prozent. Die Aktien von Air Berlin legten im SDax um 0,2 Prozent zu.

Dagegen konnten die Autowerte ihre Gewinne nicht halten. BMW gewannen nur noch 0,2 Prozent, Volkswagen verloren 0,1 Prozent. Daimler drehten am Nachmittag ins Minus und verloren 0,9 Prozent. Es handele sich bei den Abgaben eher um eine Bewegung im Kontext des Gesamtmarktes, die man nicht auf Nachrichten zurückführen sollte, sagte ein Analyst. Die Aktie könnte technisch betrachtet zunächst bis zur horizontalen Unterstützung bei 48 Euro zurückfallen.

Begehrt waren Bayer-Papiere, die nach einem positiven Analystenkommentar um 2,2 Prozent kletterte. Das derzeitige Kursniveau sei eine gute Gelegenheit zum Einsteigen, zitierten Händler aus einer Kurzstudie von JP Morgan. Positive Impulse versprechen sich die Analysten vor allem von dem neuen Thrombosenhemmer Xarelto. Die Analysten erhöhten ihr Kursziel auf 72 von 69 Euro.

Im MDax vollführten die Titel von ProSiebenSat.1 eine Achterbahnfahrt. Nachdem Anleger am Morgen eine deutliche Dividendenerhöhung mit Zukäufen honoriert hatten, zeigten sie sich am Mittag vom Ausblick der Senderkette enttäuscht. Die Aktien fielen um 5,1 Prozent. "Der Ausblick für das Umsatzwachstum 2011 ist zu konservativ", bemängelte ein Händler. Zudem sei die Prognose insgesamt zu vage.

Im TecDax stiegen die Titel von Pfeiffer Vacuum nach einem optimistischen Analystenkommentar der WestLB um 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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