Marktberichte

Sanfte Landung am Abend Dax schließt im Plus

Erfreuliche Quartalszahlen der Bank of America haben am Montag für Gewinne am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Allerdings bröckelten die Kurse im Handelsverlauf wieder etwas ab: Ein Kursrutsch bei US-Pharmawerten hatte der guten Stimmung an der Wall Street einen Dämpfer versetzt. Der Leitindex Dax schloss mit plus 0,66 Prozent auf 6424,84 Zähler. Der MDax stieg um 1,23 Prozent auf 8544,59 Zähler. Der TecDax gewann 1,97 Prozent auf 737,88 Punkte.

Die Bank of America, größte Privatkundenbank der USA, hatte für das zweite Quartal einen Gewinn von 0,72 Dollar je Aktie bekanntgegeben. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Überschuss von 0,48 Dollar gerechnet. In der vergangenen Woche hatten überraschend positiv ausgefallene Geschäftszahlen von Konkurrenten wie Citigroup oder JP Morgan den Aktienmärkten ebenfalls zu Kursgewinnen verholfen.

Im Fahrwasser der Bank of America verteuerten sich die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank jeweils um 1,5 Prozent. "Wie bereits in der vergangenen Woche sind bei den Finanztiteln hauptsächlich Deckungskäufe zu beobachten", hatte ein Händler den Anstieg zu erklären versucht. Diejenigen Anleger, die auf weitere Kursverluste gesetzt hatten, seien gezwungen, wieder einzusteigen.

Von der Gegenreaktion des Marktes zu Wochenbeginn ließ sich das Papier der Deutschen Börse an die Dax-Spitze tragen. Die Aktien des Börsenbetreibers gingen mit einem Plus von knapp 2,6 Prozent aus dem Handel. Gefragt waren am Montag auch Adidas mit einem Plus von 1,9 Prozent, ThyssenKrupp (+1,8 Prozent), Henkel (+1,6 Prozent), BMW (+1,6 Prozent), Merck KGaA (+1,5 Prozent) und Daimler (+1,3 Prozent).

Gegen den Trend rutschten die Papiere der Postbank um 2,8 Prozent ab. Börsianer machten die schwindende Hoffnung auf einen baldigen Verkauf des Institutes hierfür verantwortlich. John Allan, Finanzchef der Postbank-Mutter Deutsche Post, hatte in einem Zeitungsinterview vom Wochenende gesagt: "Sollten wir im Vorstand zu dem Ergebnis kommen, dass der Zeitpunkt für einen Verkauf schlecht ist, stehen wir nicht unter Druck, zu verkaufen." Schwächster Dax-Wert blieb MAN mit einem Minus von 3,0 Prozent ab.

Der fränkische Familienkonzern Schaeffler hat am Montagabend ein offizielles Übernahmeangebot für den Autozulieferer Continental vorgelegt. Schaeffler biete 70,12 Euro pro Conti-Aktie, teilte das Unternehmen in Herzogenaurach mit. Zum Handelsschluss kostete die Continental-Aktie an der Börse 71,71, was einem Abschlag von 0,36 Prozent gegenüber Freitag entspricht.

Der Billigflieger SunExpress setzt seinen Wachstumskurs trotz der steigenden Treibstoffkosten weiter fort. Im ersten Halbjahr 2008 stieg die Zahl der Passagiere um 35 Prozent auf 1,8 Millionen, wie das deutsch-türkische Unternehmen berichtete. Der Umsatz kletterte um 31,3 Prozent auf fast 162 Mio. Euro, die Auslastung stieg um 2,9 Punkte auf 75 Prozent. SunExpress ist eine gemeinsame Tochter von Lufthansa und Turkish Airlines. Die Lufthansa-Aktie lag am Ende nur hauchdünn über dem Schlusskurs vom Vortag bei 15,22 Euro.

Der Halbleiterkonzern Infineon will am Freitag über die Entwicklung im dritten Geschäftsquartal 2007/08 berichten. Am Montag verbilligte sich die Aktie um 1,5 Prozent.

Der Softwarehersteller SAP schlie ßt die in einen Rechtsstreit mit dem Erzrivalen Oracle verwickelte amerikanische Wartungstochter TomorrowNow. Bis zum 31. Oktober soll das Geschäft eingestellt werden, teilte der Walldorfer Konzern mit. Die SAP-Aktie schloss am Montag 0,54 Prozent fester

Ger üchte um Gildemeister

Im Nebenwerte-Index MDax stand den Tag über vor allem Gildemeister ins Rampenlicht. Einem Magazinbericht zufolge hatte haben sich russische Investoren über verdeckte Käufe 15 Prozent an dem Bielefelder Konzern gesichert. "Das ist ein Gerücht", betonte eine Firmensprecherin. Doch Analysten wollten den Einstieg von Investoren oder eine Übernahme nicht ausschließen. Die Titel des Werkzeugmaschinen-Bauers stiegen um 11,4 Prozent auf 18,63 Euro.

Der in Turbulenzen geratene Zahlungsverkehrs-Abwickler Wirecard will seine von Anlegern in Frage gestellte Bilanz noch einmal unter die Lupe nehmen lassen. "Um alle Zweifel zum Geschäftsbericht 2007 restlos auszuräumen, hat der Aufsichtsrat auf Ersuchen des Vorstands heute beschlossen, eine der vier großen internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu beauftragen", teilte das Unternehmen aus Grasbrunn bei München mit. Die Wirecard-Aktie lag zu Wochenbeginn fast 18 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de

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