Marktberichte

Trotz Daimler-Schock Dax schließt im Plus

Das hat ja trotz aller Widrigkeiten zu guter Letzt doch noch gut geklappt.

Das hat ja trotz aller Widrigkeiten zu guter Letzt doch noch gut geklappt.

(Foto: dpa)

Enttäuschende Zahlen von Daimler dämpften zwar die Stimmung auf dem Parkett, der Dax ging dennoch mit einem ordentlichen Plus aus dem Handel. Börsianer verwiesen auf den kleinen Verfallstag am Freitag.

Der Dax schloss mit 5.680 Punkten 0,6 Prozent höher, und auch der Stoxx50 legte 0,7 Prozent zu. Doch steht einigen Händlern zufolge das Plus auf tönernen Füßen. "Daimler hat uns die Stimmung schon sehr verhagelt."

Auch von der US-Konjunktur gab es wenig überzeugende Signale. "Im Prinzip gibt es heute in den USA eine höhere Inflation und weniger Jobs, und beides ist für den Aktienmarkt sehr schlecht", fasste ein US-Börsianer den Wochenbericht zum Arbeitsmarkt und die Statistik zu den Erzeugerpreisen zusammen. Lediglich der Konjunkturindex der Fed von Philadelphia war etwas stärker als erwartet gestiegen. Dass sich die Aktienmärkte dennoch im Plus behaupteten, führten Händler auf den kleinen Verfall an den Terminbörsen am Freitag zurück. Einige Anleger wetteten dort offenbar auf steigende Kurse. "Der Dax wird bei vielen bei 5.600 bis 5.700 Punkten gesehen", erklärte ein Händler.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 55,41

Hauptgesprächsthema in Frankfurt war Daimler. "Die Zahlen waren sehr schwach", hieß es übereinstimmend in den Handelsabteilungen der Banken. Mit einem Nettoverlust von 2,6 Mrd. Euro rutschte der Autobauer 2009 deutlich tiefer in die roten Zahlen als von Analysten erwartet. Völlig überraschend kam zudem für die meisten die Streichung der Dividende. "Die Zahlen für 2009 und der zurückhaltende Ausblick bestätigen unsere skeptische Einschätzung von Daimler", erklärte Michael Punzet von der DZ Bank. Die Erklärung von Daimler-Chef Dieter Zetsche, der Dividendenausfall sei eine Ausnahme, stützte später den Kurs. Daimler schlossen schließlich mit 31,495 Euro 4,7 Prozent im Minus, womit sie im Dax aber immer noch das Schlusslicht waren.

Im Stoxx50 waren nur Societe Generale mit einem Abschlag von 7,2 Prozent noch schwächer. Frankreichs zweitgrößte Bank hinkte mit ihrem Ergebnis in dreistelliger Millionenhöhe dem heimischen Branchenführer BNP Paribas wie auch der Deutschen Bank hinterher, die jeweils Überschüsse in Milliardenhöhe ausgewiesen hatten. Beide Rivalen legten denn auch zu: BNP Paribas 2,1 Prozent und Deutsche Bank 1,2 Prozent. Auch Barclays, die erst vor kurzem die Anleger mit ihrem Bericht überzeugt hatten, stiegen um knapp zwei Prozent. Offenbar schere der Markt doch nicht alle Banken über einen Kamm, erklärte ein Händler.

Dabei hatte auch die Deutsche Postbank den Anlegern wenig Erfreuliches zu bieten. Die Bank, an der die Deutsche Bank mit 30 Prozent beteiligt ist, kommt aus den roten Zahlen nicht heraus. Die im MDax gelisteten Titel fielen um 0,5 Prozent.

Größter Dax-Gewinner waren die K+S-Aktien, die laut Händlern von charttechnischen Kaufsignalen profitierten und 3,4 Prozent auf 45,78 Euro zulegten.

Unterstützung bekam der Dax zudem von den schwer gewichteten Siemens-Aktien, die 1,3 Prozent zulegten. Der Schweizer Konkurrent ABB hatte mit seinen Zahlen die Erwartungen von Analysten übertroffen, woraufhin die Aktien in Zürich um 7,6 Prozent zulegten.

Im TecDax schossen die Conergy-Aktien um 14 Prozent auf 0,885 Euro nach oben, nachdem der Solarkonzern die Trendwende erreicht sieht. Gut kam bei den Investoren auch die Jahresbilanz vom Navi-Hersteller TomTom an. Die Titel stiegen an der Börse in Amsterdam um 5,5 Prozent. Für Enttäuschung sorgten dagegen die Quartalszahlen von AkzoNobel. Trotz Konjunkturerholung fiel der Umsatz des Chemiekonzerns stärker als erwartet. Auch der Ausblick war den Anlegern zu vage. AkzoNobel brachen um 7,4 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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