Marktberichte

Es geht aufwärts Dax schnuppert Höhenluft

Börsianer beschäftigen sich in den USA heute nicht mit Aktien, sondern mit Truthähnen.

Börsianer beschäftigen sich in den USA heute nicht mit Aktien, sondern mit Truthähnen.

(Foto: REUTERS)

Die Aussicht auf eine Ende der Kämpfe im Nahen Osten macht Börsianern Hoffnung. Auch freundliche Konjunktursignale aus China stimmen Analysten zuversichtlich. Impulse aus den USA gibt es nicht.

Gestützt von Konjunkturzyklikern hat der deutsche Leitindex Dax Gewinne verzeichnet und stieg 0,8 Prozent auf 7244 Punkte . Für den MDax ging es um 0,9 Prozent auf 11.381 Punkte nach oben, während der TecDax um 1,7 Prozent auf 824 Punkte zulegte.

Händler führten das auf Einkaufsmanagerindizes zurück. Zudem besorgte sich Spanien problemlos frisches Kapital. Aufgehellt wurde die Stimmung auch durch den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Damit sei die Angst vor einem Flächenbrand in der Region erst einmal kleiner geworden, sagte ein Börsianer.

Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC für China ist im November auf 50,4 Punkte gestiegen. Zuletzt hatte das Barometer die Schwelle von 50 Punkten, ab der ein Wachstum angezeigt wird, vor 13 Monaten übersprungen. Dies sei ein wichtiges Signal für die Weltwirtschaft, denn als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt liefere das Reich der Mitte Konjunkturimpulse für den gesamten Globus, schrieb Thomas Gitzel, Volkswirt der VP Bank, in einem Kommentar. "Zwar dürften von der aktuellen Erholung zunächst vor allem chinesische Unternehmen profitieren, doch exportstarke Länder wie Deutschland werden über kurz oder lang ebenfalls in den Genuss von zunehmenden Auftragseingängen aus China kommen."

Für Erleichterung am Markt sorgten auch die besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanager-Indizes aus Frankreich. "Gerade nach der erneuten Abstufung der Bonität nimmt der Markt Frankreich immer genauer unter die Lupe", sagte ein Händler. Auch die Einschätzung aus Deutschland fiel unter dem Strich besser aus als erwartet - die Indizes für die europäischen Schwergewichte deuten aber noch immer auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hin.

Doch insgesamt werden die Indizes als robust angesehen. Die gute Stimmung dürfte anhalten, heißt es aus dem Handel. Weil die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen blieben, fiel die Wall Street als Impulsgeber aus. "Schon an der ausgebliebenen Reaktion auf die verschobenen Griechengespräche gestern hat man gesehen, dass der Markt sehr resistent gegen schlechte Nachrichten ist", meinte ein Händler: "Der Dax ist weiter im Risk-On-Modus". Insgesamt sprechen Marktbeobachter von einem ruhigen Handel.

Zykliker im Plus

In Frankfurt legten vor allem Konjunkturzykliker wie BASF, BMW, HeidelbergCement, Lanxess, Lufthansa, ThyssenKrupp und VW zu. Hier stützten die stabilen Einkaufsmanagerindizes", sagt ein Händler. Dies gelte auch für Titel aus der zweiten Reihe wie Aurubis, Dürr, Hochtief, Klöckner & Co, Salzgitter und Wacker Chemie.

"Der verarbeitende Sektor scheint im Oktober den Boden erreicht zu haben", sagte Annalisa Piazza von Newedge mit Blick auf die Eurozone. Der fortgesetzte Rückgang der Geschäftstätigkeit scheine nicht ganz so stark zu sein, wie Umfragen dies nahelegten. Piazza spricht von vorangegangener und übertriebener "Panik" vor allem in der Industrie, ausgelöst von der Unsicherheit, wie lange das Geschäftsumfeld noch ungewiss ist.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten auch die Finanzwerte, die zuletzt unter der Hängepartie bei der Rettung Griechenlands gelitten hatten. Commerzbank verteuerten sich um 6,1 Prozent und Deutsche Bank um 1,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen