Marktberichte

Infineon bläst Trübsal Dax sieht rot

Der Dax verbuchte am Freitag den dritten Verlust in Folge. Schlechter als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen bei Infineon und bei Henkel haben die Stimmung eingetrübt. Als weiterer Belastungsfaktor erwiesen sich erneute Kursverluste im Finanzsektor, sagten Händler.

Der Dax fiel bis zum Abend um 2,4 Prozent auf 3.079 Zähler.

Die Aktien von Infineon brachen um 9,4 Prozent auf 9,29 Euro ein. Als Grund für das Minus benannten Händler weniger die vorgelegten Zahlen als vielmehr der verhaltene Ausblick des Chipherstellers. Der Münchener Konzern hat wegen des Preisdrucks bei Speicherchips seine Verluste im Schlussquartal ausgeweitet und sieht noch immer keine Signale für eine Erholung. Konkret wurde ein Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 506 Mio. Euro erwirtschaftet. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Minus von 215 Mio. Euro gerechnet.

In den Sog von Infineon kamen auch andere Technologiewerte. Epcos verbuchte ein Minus von 8 Prozent auf 11,02 Euro, Siemens gaben knapp 2 Prozent auf 44,98 Euro nach.

Bei der Deutschen Telekom brodelte die Gerüchteküche weiter. Nach monatelanger Suche soll ein neuer Vorstandschef gefunden worden sein. Wie es aus unternehmensnahem Kreisen hieß, soll T-Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke Nachfolger des im Juli zurückgetretenen Ron Sommer werden. Die Telekom wollte dazu am Abend keine Stellung abgeben. Am kommenden Donnerstag soll der neue Chef offiziell bekannt gegeben werden. Die T-Aktie verlor 1,4 Prozent auf 11 Euro.

Im Blickpunkt stand auch Henkel. Der Konsumgüterproduzent hat im dritten Quartal Umsatz und Ergebnis steigern können, blieb aber leicht unter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie verbuchte einen Abschlag von 7,2 Prozent auf 61,65 Euro.

Negativ auf die Lufthansa-Aktie wirkt die Entscheidung der Investmentbank Goldman Sachs, die Papiere auf "in-line" von zuvor "outperform" herunter zu stufen. Zuvor belastete die Ankündigung des Star-Alliance-Partner SAS, bis 2004 weitere 2700 Stellen abbauen zu wollen. Die Papiere der Deutschen Airline verbilligen sich aufgrund der Befürchtungen um eine verzögerte Branchenerholung um 6,8 Prozent auf 11,21 Euro.

Der größte europäische Reisekonzern, TUI, hat seine Umsatzzahlen für den vergangenen Reisesommer vorgelegt und dabei die eigenen Erwartungen übertroffen. Im Sommer 2002 habe der Konzern den zu Beginn der Saison prognostizierten zweistelligen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr auf 4,2 Prozent reduziert, teilte TUI mit. Für das Geschäftsjahr erwartet der Konzern ein "zufriedenstellendes Ergebnis". Konkrete Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Die Aktie verteuerte sich zunächst. Die Gewinne schmolzen im Tagesverlauf allerdings wieder dahin. Die Aktie legte 0,1 Prozent auf 18,63 Euro zu und war neben ThyssenKrupp der einzige Gewinner im Dax.

Bei Adidas-Salomon wirkt sich eine Herbstufung negativ aus. Aus Marktkreisen hieß es, UBS Warburg habe ihre Bewertung für die Aktie des deutschen Sportartikel-Herstellers auf "hold" von zuvor "buy" heruntergestuft. Der Kurs sank 2,7 Prozent auf 77,69 Euro.

Die deutschen Finanzwerte litten erneut unter der Enttäuschung über die am Donnerstag durch die EZB unverändert belassenen Zinssätze. Größter Verlierer im Sektor war die Aktie der HypoVereinsbank, die 6,2 Prozent auf 13,59 Euro nachgab, die Commerzbank verlor 5,7 Prozent auf 7,06 Euro und die Deutsche Bank gab 3,8 Prozent auf 45 Euro nach.

Quelle: ntv.de

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