Versorger im Minus Dax atmet durch
14.08.2013, 18:10 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Frankfurter Aktienmarkt präsentiert sich fester. Deutschland und Frankreich ziehen die Eurozone aus der Rezession, doch mit RWE und ThyssenKrupp rücken zwei Sorgenkinder der vergangenen Monate in den Fokus.
Aktienanleger haben das Ende der längsten Rezession in der Eurozone doch noch mit Zukäufen goutiert. Der Dax schloss knapp 0,3 Prozent fester bei 8438 Punkten, nachdem er lange Zeit um seinen Vortagesschluss gependelt hatte. Bereits am Vortag hatte der Leitindex auf dem höchsten Stand seit Ende Mai geschlossen. Der MDax stieg zur Wochenmitte um 0,5 Prozent auf 14855 Punkte. Der TecDax gewann 1,1 Prozent auf 1042 Punkte.
Die Stimmung wurde gestützt von positiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gewachsen, in Frankreich stieg das BIP im gleichen Zeitraum statt der erwarteten 0,2 Prozent um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit hat die Eurozone die Rezession hinter sich gelassen: Die Wirtschaftsleistung legte im gemeinsamen Währungsraum um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Zuvor war sie sechs Quartale in Folge geschrumpft. Das wirtschaftliche Tal der Tränen scheine damit hinter der Eurozone zu liegen, kommentierte Marktbeobachter Gregor Kuhn von IG Markets.
Das scheint an den Börsen in der Zwischenzeit aber eingepreist zu sein, und so bremsten Kursverluste bei den Versorgern sowie bei ThyssenKrupp den Dax aus. "Es zeigen sich wieder einmal die alten technischen Widerstände, die uns schon den ganzen Sommer begleiten", sagte ein Händler. "Es gibt immer wieder ein heftiges Auf und Ab bei Einzelwerten, aber der Gesamtmarkt ist gefangen in einer ganz engen Spanne."
RWE führten die Verliererliste im Dax mit einem Minus von 4,4 Prozent an - nachdem sie am Vortag noch 4,5 Prozent gewonnen hatten. Der Gewinn von RWE ist im ersten Halbjahr um fast 40 Prozent geschrumpft. "Im Vergleich zu Eon sehen die Zahlen traurig aus", sagte Analyst Heino Ruland von Ruland Research. "Die Gewinne kamen aus den Einmal-Zahlungen von Gazprom." Auch der Ausblick könne nicht überzeugen. Die Aktien von Konkurrent Eon verbilligten sich um 1,2 Prozent.
ThyssenKrupp gaben 1,2 Prozent ab. Das Unternehmen steckt weiter tief in den roten Zahlen. Zudem tritt der Konzern beim geplanten Verkauf der verlustreichen Stahlwerke in Übersee auf der Stelle.
Im MDax verloren Celesio 1 Prozent, nachdem der Pharmahändler wegen des anhaltenden Rabattwettbewerbs in Deutschland seine Ergebnisprognose für dieses Jahr gesenkt hat. Hochtief fielen trotz eines Gewinnsprungs im zweiten Quartal um 1,6 Prozent. Händlern zufolge enttäuschte der Ausblick. Gagfah gewannen nach einer optimistischen Prognose 8,5 Prozent.
Im TecDax waren Aktien von United Internet gefragt, für die es 4,5 Prozent nach oben ging. Wirecard-Aktien stiegen nach Zahlen 4,5 Prozent. Xing und Cancom-Titel litten derweil Händlern zufolge unter Gewinnmitnahmen. Ein schwacher Ausblick vom LED-Ausrüster Cree belastete die Aixtron-Aktie und zog diese 1,6 Prozent nach unten.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ