Marktberichte

Knapp über 5300 Punkte Dax stets bemüht

Die deutschen Standarwerte haben ihre Kursverluste kurz vor Handelsschluss größtenteils wettgemacht. Händlern zufolge halfen dabei die leichten Kursgewinne an den US-Börsen. Insgesamt sei der Markt aber richtiglos, hieß es. "Die Volatilität feiert ein Comeback", merkte die UniCredit an.

"Die Volatilität feiert ein Comeback", verkündet die UniCredit.

"Die Volatilität feiert ein Comeback", verkündet die UniCredit.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Zwischenzeitlich war der Dax auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gesackt. Der Fall des S&P-500 unter1000 Punkte war für den Finanzmarkt hart zu verkraften. Enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA verstärkten den Abwärtstrend noch.

Der Leitindex Dax notierte zuletzt 0,1 Prozent niedriger bei 5319 Zählern. Der MDax büßt 1,8 Prozent auf 6521 Punkte ein. Der TecDax sinkt um 1,6 Prozent auf 668 Zähler.

Firmennachrichten, die diese Scharte der negativen Nachrichten hätten auswetzen können, gab es nicht. "Im Moment ist der Markt die Nachricht", hieß es am Markt.

Der Markt frage immer mehr nach der Nachhaltigkeit des Aufschwungs, kommentiert ein Marktstratege der Baader Bank."Munition bekommt er nicht zuletzt vom ADP-Index, der eine weiter schwierige US-Arbeitsmarktverfassung zeigt. Der US-Konsum wird vorerst nicht zu alter Stärke zurückfinden können."

Stochern im Trüben: "Im Moment ist der Markt die Nachricht."

Stochern im Trüben: "Im Moment ist der Markt die Nachricht."

(Foto: picture-alliance / dpa)

Die Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP, die als Indikator für die offiziellen monatlichen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag gelten, fielen enttäuschend aus: Der Beschäftigungsabbau im Privatsektor schwächte sich im August erneut ab und fiel stärker aus als Volkswirte erwartet hatten.

Am Abend steht das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank im Blick.

Gut nachgefragt waren die Aktien der Münchener Rück nach einem positiven Analystenkommentar der Credit Suisse. Die Titel stiegen gegen den Trend um 1,8 Prozent. Die Bank hatte die Titel auf "Outperform" von "Neutral" hochgestuft und zugleich das Kursziel mit 130 Euro bekräftigt. Münchener Rück würden vom Markt unterbewertet, schrieben die Analysten. Die Aktien hätten sich zuletzt schlechter als der Sektor entwickelt und daher Aufwärtspotenzial. Händler sehen keine Neuigkeiten hinter diesem Kursplus. "Die Aktie holt gerade einmal die Hälfte ihrer Verluste von gestern auf", sagt ein Händler. Die Royal Bank of Scotland stufte ihre Anlageempfehlung für Münchener Rück allerdings auf "Hold" von "Buy" herab.

Der Autosektor rückte nach den US-Absatzzahlen in den Blick: BMW büßten 1,6 Prozent ein, Daimler sanken ebenfalls um1,6 Prozent. Beide Konzerne hatten im August Rückgänge bekanntgegeben. VW-Aktien gewannen hingegen satte 3,2 Prozent, womit die Titel sich zu guter Letzt die Spitzenposition im Dax sicherten.

Die Wolfsburger erzielten im August auf dem traditionell für VW schwachen US-Markt einen beachtlichen Absatzerfolg. Gefördert durch die US-Version der Abwrackprämie verbuchte VW seinen besten Verkaufsmonat seit Dezember 2005. Die Zahlen sind durch die Abwrackprämien allerdings verzerrt.

Die VW Stämme hatten zudem am Vortag acht Prozent verloren. Auf dem Niveau von knapp über 120 Euro notierten die Titel zuletzt im Juli 2007. Händler halten es für möglich, dass die Stämme im Dax durch die Vorzüge ersetzt werden, sollte der Streubesitz aufgrund der Ausübung von Kaufoptionen durch Katar unter zehn Prozent fallen.

Ansonsten standen zyklische Aktien wie Thyssen, Salzgitter und Lufthansa unter Druck. Die Titel verbilligten sich um 1,8 bzw. 4,4 und 1,6 Prozent. Aber auch ausgewählte Finanztitel wurden abgestößen. Allianz verloren 1,9 Prozent.

Deutsche Bank legten dagegen gegen den Trend 0,8 Prozent zu. Postbank verbilligten sich in der zweiten Reihe um 2,3 Prozent. Händler sehen keine Neuigkeiten hinter diesem Kursplus. "Die Aktie holt gerade einmal die Hälfte ihrer Verluste von gestern auf", sagte ein Händler.

SAP gewannen 1,0 Prozent. Bank of America-Merrill Lynch hat das Kursziel für die Aktie auf 40 von 36 EUR erhöht und UniCredit hat das Kursziel für die Aktien des Software-Entwicklers auf 39 von 36 EUR hochgeschraubt.

Im MDax verloren Arcandor mit dem Insolvenzverfahren 11,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen