Marktberichte

Erneut ordentliches Plus Dax tanzt in den Mai

Angesichts freundlicher US-Börsen und kräftiger Kursgewinne der Dax-Schwergewichte BASF und MAN nach Zahlen hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag seinen Höhenflug fortsetzen können. Auch von US-Konjunkturdaten gab es keinen Gegenwind.

Der Dax schloss mit einem Gewinn von 1,4 Prozent bei 4769 Punkten, nachdem er lange Zeit über der 4800-Punkte-Marke gelegen hatte. Der MDax gewann 2,3 Prozent auf 5565 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 3,6 Prozent und lag bei 590 Punkten.

"Jeder denkt, wir haben eine Hausse, und alle machen mit", stellte ein Händler fest. Ein anderer Börsianer sagte, die Befürchtungen des Marktes hätten sich bei vielen Unternehmen nicht bewahrheitet, so dass die Investoren oft auch trotz Gewinnrückgängen bei den Aktien zugriffen. "Viele Anleger sind noch nicht investiert und müssen jetzt einsteigen, um die Aufwärtsbewegung nicht zu verpassen", ergänzte er.

Zudem mehren sich die Hinweise auf eine konjunkturelle Bodenbildung: Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat am Vorabend verlauten lassen, es gebe Hinweise auf eine Stabilisierung des Privatkonsums. In Japan ist die Industrieproduktion im März erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen. An den Rentenmärkten fallen die Kurse, was ebenfalls als Zeichen für eine nachlassende Dynamik des Abschwungs gewertet wird.

Größter Gewinner im deutschen Leitindex waren die Papiere von BASF mit einem Aufschlag von 7,4 Prozent. Der Gewinn des Chemiekonzerns war im ersten Quartal zwar eingebrochen, lag aber deutlich über den Erwartungen der Analysten. Auch der Umsatz war zurückgegangen "Für den enttäuschenden Umsatz waren die Gewinnzahlen sehr gut. Die Kostensenkungen scheinen zu greifen", sagte ein Analyst.

Auch bei MAN griffen die Anleger trotz eines niedrigeren Gewinns zu. Die Titel des Lkw- und Maschinenbauers kletterten um 2,4 Prozent. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank lobte vor allem die operative Entwicklung von MAN im Vergleich zu den Konkurrenten. In den vergangenen fünf Tagen hatten MAN bereits gut sieben Prozent zugelegt. Sowohl bei BASF als auch bei MAN zeigte der Ausblick auf den weiteren Geschäftsverlauf jedoch keinen Optimismus.

Zahlen legten auch Fresenius Medicale Care (FMC) und der Mutterkonzern Fresenius vor. Beide zeigten sich krisenfest und bestätigten ihre Prognosen. Fresenius verloren allerdings 0,2 Prozent, FMC legten 1,1 Prozent zu.

Für Lufthansa-Titel ging es nach weiteren Details zu dem bereits am Mittwoch vor Handelsschluss vorgelegten Quartalsbericht um 3,0 Prozent hoch. Die größte deutsche Fluggesellschaft flog zwar erstmals seit drei Jahren wieder in die roten Zahlen und rechnet für das Gesamtjahr mit sinkenden Umsätzen und einem signifikanten operativen Ergebnisrückgang. Der Vorstand geht aber weiter davon aus, im Gesamtjahr ein "deutlich positives operatives Ergebnis" erzielen zu können.

Mit BMW und Daimler gaben konjunktursensible Titel nach zeitweiligen Gewinnen nach. BMW verloren 1,9 Prozent, Daimler 0,2 Prozent. Eine unter Händlern zirkulierenden Spekulationen auf eine gesenkte Prognose von ThyssenKrupp setzen die Papiere des Stahlkonzerns zunächst unter Druck. Die Aktie verlor 0,9 Prozent.

Im MDax schossen Wacker Chemie in der Spitze um 18,6 Prozent nach oben. Der Spezialchemiekonzern hatte zur Überraschung der Analysten für das erste Quartal einen Überschuss ausgewiesen. Grund dafür seien substanzielle Kostensenkungen bei der Beschaffung und reduzierte Personalkosten, sagte Equinet-Analyst Sebastian Growe.

Im TecDax stiegen Infineon um 6,1 Prozent. Beim Chiphersteller sind die Aussichten auf ein besseres Geschäft im laufenden Quartal gestiegen. Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank erwartet eine deutliche Verlustreduktion als Folge "erheblicher Kosteneinsparungen" und der Ankündigung des Unternehmens, in seinem dritten Quartal den Umsatz um zehn Prozent zum Vorquartal zu steigern zu wollen.

Solarwerte waren wieder gefragt. Solon gewannen 5,6 Prozent, Solarworld 8,7 Prozent.

Quelle: ntv.de

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