Marktberichte

ThyssenKrupp rennt davon Dax tanzt über 3.000

Der Dax zeigte sich am Ende einer Minus-Woche leicht versöhnlich, auch die 3.000-Punkte-Marke konnte wieder zurückerobert werden. Das Geschäft war angesichts des dreifachen Verfalls an den Terminmärkten von starken Schwankungen einzelner Werte geprägt. Neben Epcos und MAN stand ThyssenKrupp nach einem optimistischen Ausblick ganz oben auf der Gewinnerliste. Der Dax steigt 2,1 Prozent auf 3.024 Zähler.

Am dreifachen Verfallstag, dem sogenannten Hexensabbat, laufen Optionen und Futures auf den Dax sowie Einzelaktien aus. Solche Tage seien immer von großer Volatilität geprägt, so ein Händler, so auch heute. Der Dax müsse sich jetzt bei 2.900 bis 3.000 Punkten halten, hieß es weiter. Wenn er darunter falle, könnten die Tiefststände bei 2.500 Punkten vom Oktober noch mal getestet werden. Ganz unwahrscheinlich sei dies nicht, da ein Irak-Krieg immer wahrscheinlicher werde und das trübe die Stimmung dauerhaft ein, hieß es weiter.

Deutlich im Aufwind befand sich die Aktie von ThyssenKrupp. Der Mischkonzern will seinen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr deutlich steigern. Im abgelaufenen Jahr hatte vor Steuern ein Gewinn von 419 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Im Geschäftsjahr 2003/4 wollen die Essener dann ein Vorsteuerergebnis von 1,5 Milliarden Euro erreichen. Die Aktie machte dank soviel Optimismus einen Kurssprung von 7,7 Prozent auf 10,88 Euro.

Die Deutsche Bank hat ihren Anteil an Südzucker auf 4,8 von zuvor 10,9 Prozent gesenkt. Mehr als die Hälfte des Erlöses von rund 160 Millionen Euro sei ergebniswirksam, so das Finanzinstitut, dass sich seit längerem sukzessive von ihren Unternehmensbeteiligungen trennt. Die Deutsche Bank-Aktie stieg 0,5 Prozent auf 46 Euro, für Südzucker ging es 4,4 Prozent auf 15,41 Euro nach oben.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat sich in den USA im Rahmen einer Untersuchung von Preisrabatten der US-Tochter Bayer Corporation mit der Staatsanwaltschaft grundsätzlich auf einen Vergleich geeinigt. Dazu sei eine Rückstellung von 257,2 Millionen Dollar gebildet worden, so Bayer. Die Aktie legte 4,8 Prozent auf 21,66 Euro zu.

Der weltgrößte Sportschuhe-Hersteller Nike hat seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 18 Prozent auf 57 Cent je Aktie und damit stärker als erwartet gesteigert. Die deutsche Konkurrenz zeigt sich angetan von dem Nike-Ergebnis. Die Adidas-Aktie legte 4,1 Prozent auf 82,90 Euro zu. Für Puma ging es 0,4 Prozent auf 68,30 Euro nach oben.

Der Energiekonzern RWE erwägt einem Zeitungsbericht zufolge einen Verkauf seiner Entsorgungssparte. RWE sei enttäuscht über die schwache Profitabilität des Umweltbereiches, so der Bericht unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise weiter. RWE werde versuchen, einen Käufer zu finden, werde die Sparte aber „nicht verschleudern“. Die Aktie verbesserte sich 4,3 Prozent auf 25,66 Euro.

Die Deutsche Post hat Klage gegen des Bundesfinanzministerium und damit gegen ihren Hauptaktionär eingereicht. Hintergrund der Klage ist eine Direktive der EU-Kommission, die die Post verpflichtet, unrechtmäßige Beihilfen samt Zinsen in Höhe von 850 Millionen Euro an den Bund zurückzuzahlen. Der Bonner Konzern wirft dem Finanzministerium vor, die in diesem Zusammenhang anfallenden Zinsen falsch berechnet und damit eine unnötig hohe Rückzahlung mit verschuldet zu haben. Die Post-Aktie kletterte 2,9 Prozent auf 10,37 Euro.

Keine guten Nachrichten gab es aus dem MDax. Deutschlands größter TV-Konzern ProSiebenSat.1 könnte nach den Worten von Vorstandschef Urs Rohner wegen der noch schwächer als erwarteten Entwicklung des Werbemarktes seine Gewinnprognose in diesem Jahr verfehlen. Das Ergebnis werde eher am unteren Rand der Ebitda-Schätzungen liegen, so Rohner. Das Geschäft der letzten zwei Monate sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so dass er nun mit einem Rückgang der Umsätze auf dem TV-Werbemarkt in diesem Jahr von mehr als den bisher prognostizierten acht Prozent rechne. Die Aktie legte dennoch 3,1 Prozent auf 6,39 Euro zu.

Zudem wurde bekannt, dass der Heinrich Bauer-Verlag die Mehrheit an ProSiebenSat.1 von der insolventen KirchMedia übernimmt. Damit geht ein monatelanger Bieterprozess zu Ende. Über Details werde allerdings noch gesprochen, hieß es. Der Bauer-Verlag wird nach einem Erwerb der Mehrheit an ProSiebenSat.1 den außenstehenden Aktionären ein Übernahmeangebot machen, will die Senderfamilie aber nicht von der Börse nehmen.

Quelle: ntv.de

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