Marktberichte

Mieses US-Verbrauchervertrauen Dax taucht ab

Kopfunter geht der Dax aus dem Handel.

Kopfunter geht der Dax aus dem Handel.

(Foto: REUTERS)

Nach dem fulminanten Wochenstart des Dax hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Einen Dämpfer verpasste eine überraschend schwache Verbraucherstimmung in den USA, die die Wall Street in die Verlustzone zog.

Der Dax fiel um 0,4 Prozent auf 5.713,52 Punkte, nachdem er am Vortag noch den Wahlsieg von Union und FDP mit einem Anstieg um 2,8 Prozent quittiert hatte. Für den MDax mittelgroßer Werte ging es um 0,3 Prozent auf 7.332,22 Punkte nach unten, während der TecDax 0,4 Prozent auf 752,70 Zähler abgab.

Die Anleger hätten das deutliche Plus zu Wochenbeginn zum Anlass genommen, Kasse zu machen, sagte Händler Stefan Söllner von der Postbank. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA seien derweil gemischt ausgefallen. In den Vereinigten Staaten waren zwar die Häuserpreise in den 20 größten Ballungsgebieten im Juli den dritten Monat in Folge gestiegen. Die Stimmung der Verbraucher hatte sich aber im September überraschend eingetrübt.

Zu den Hinguckern am Markt zählten unter anderem die Titel von Salzgitter mit minus 2,3 Prozent auf 66,89 Euro. Das Stahlunternehmen will eine nicht nachrangige und nicht besicherte Wandelanleihe begeben. Marktteilnehmer fragten sich angesichts der soliden Finanzsituation vor allem nach dem Hintergrund dieser Transaktion. Siemens-Papiere fielen um 1,8 Prozent auf 64,81 Euro. Der Technologiekonzern hatte sich zuvor eher verhalten über die derzeitige Geschäftsentwicklung geäußert. Ein Analyst begründete die Verluste auch mit der Aussage von Finanzvorstand Joe Kaeser, dass sich die meisten Analysten zu optimistisch bezüglich der künftigen Sektorgewinne geäußert hätten.

Eine Branchenstudie zu den deutschen Banken von der Citigroup konnte den Aktien im Nachmittagshandel etwas helfen. Die Analysten hatten ihre Kursziele für die Deutsche Bank, die Commerzbank sowie die Postbank angehoben. Commerzbank-Titel gewannen 1 Prozent auf 8,79 Euro, die Aktien des Branchenprimus Deutsche Bank legten um 1,1 Prozent auf 53,71 Euro zu und im MDax verteuerten sich die Anteilsscheine der Postbank um 1,1 Prozent auf 24,25 Euro.

ProSiebenSat.1-Aktien waren nach einem positiven Analystenkommentar der Favorit im MDax. Sie gewannen 9,5 Prozent auf 7,18 Euro, nachdem Morgan Stanley die Papiere zuvor mit einer "Overweight"-Einstufung und einem Kursziel von 12 Euro gestartet hatte. Der Fernsehkonzern sei ihr bevorzugter Sender in Europa, schrieben die Experten in der Studie. Bei den Anteilsscheinen von MTU sorgte indes eine Herabstufung durch die Experten der HSBC von "Overweight" auf "Neutral" für ein Kursminus von 5,6 Prozent auf 31,85 Euro. Nach der guten Kursentwicklung der vergangenen Monate sei eine Abstufung notwendig, meinte Analyst Richard Schramm.

Tui stiegen aber um 2,8 Prozent auf 7,25 Euro. Um den bestehenden Milliardenkredit früher als geplant an den Mutterkonzern zurückzuzahlen, gibt die Tochtergesellschaft Tui Travel eine Wandelanleihe über 300 Mio. Britische Pfund (umgerechnet 325 Mio. Euro) aus und besorgt sich weitere 140 Mio. Pfund von den Banken. Die Vereinbarung der vorzeitigen Rückzahlung des Darlehens sichere Tui die notwendige Liquidität, um allen im kommenden Jahr fälligen Verbindlichkeiten nachzukommen, kommentierte Stefan Schmitz, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Die Papiere von Kontron fielen derweil im TecDax um 1,6 Prozent auf 8,41 Euro. Der Hersteller von Minicomputern hatte am Vorabend mitgeteilt, eine zollrechtliche Klage verloren zu haben und daher mit einer Belastung des operativen Ergebnisses im dritten Quartal in niedriger einstelliger Millionen-Euro-Höhe zu rechnen.

Quelle: ntv.de, nne/dpa-AFX

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