Marktberichte

Finanzwerte im freien Fall Dax tiefrot

Angeführt von einem Kursrutsch bei Bankenaktien hat der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart deutlich nachgegeben. Negative Branchensignale sowie fallende Kurse an den US-Börsen zogen den deutschen Markt im späten Handel deutlich nach unten. Fast alle Dax-Titel verbuchten Kursverluste, einzig der Pharmariese Bayer hielt die Fahne hoch und hielt ein kleines Plus.

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag im späten Handel deutlich unter Druck geraten. Binnen einer Stunde rutscht der Leitindex Dax kräftig ins Minus und notiert in der Spitze zwei Prozent schwächer als zum Schlusskurs am Freitag. Dabei notierte er am Tiefpunkt bei 5624 Zählern. Bis Handelsschluss konnte sich der Markt etwas fangen, Minuszeichen blieben jedoch.

Der Dax ging mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 5642,16 Punkte aus dem Handel. Der MDax verlor 2,9 Prozent auf 7136,05 Punkte. Der TecDax fiel um 0,8 Prozent auf 755,09 Punkte.

Rot, wohin man schaut.

Rot, wohin man schaut.

(Foto: REUTERS)

"Der Druck kommt über die Finanztitel und über die Kapitalerhöhungen in der Branche", so ein Händler. Der Dax-Future habe zudem im Bereich um 5.720 eine erste Unterstützung verloren, hieß es. Druck kam auch seitens der US-Börsen auf, die nach einer positiven Handelseröffnung ebenfalls plötzlich und deutlich ins Minus drehten. Auch in den USA waren es vor allem die Finanztitel, bei denen die größten Minuszeichen auftauchten.

Einziger Tagesgewinner im Dax war der Pharmakonzern Bayer, der am Vorabend vor Quartalszahlen ein beschauliches Plus von 0,3 Prozent auf 47,82 Euro mit in den Feierabend nahm. "Gute Zahlen sollten den Markt auf neue Jahreshochs schieben", so ein Händler. Die Erwartungen seien nicht so hochgesteckt wie bei den Banken, besonders die Erwartungen an das Chemiegeschäft seien gedämpft.

Die Finanzwerte machten sich hingegen zu Handelsschluss die Verliererspitze streitig. Das Rennen machte die Allianz mit einem Minus von 4,4 Prozent, gefolgt von der Deutschen Bank, die 4,2 Prozent verlor. Für die Papiere der Commerzbank ging es um 3,8 Prozent nach unten. Der Deutschland-Chef der Deutschen Bank , Jürgen Fitschen, rechnet für den Bankensektor mit einem schwierigen ersten Halbjahr. "Ohne Schmerzen werden wir aus der Krise nicht herauskommen, das gilt für alle Beteiligten", sagte er. Die größte Gefahr sieht er vor allem in potenziellen Kreditausfällen in Folge sinkender Eigenkapitalquoten. Druck auf den Finanzwerten besteht zudem wegen des günstigen Umfelds für Kapitalerhöhungen, die jedoch für die bisherigen Anteilseigner eine Verwässerung ihres Anteils bedeuten würde. Noch am Morgen hatte beispielsweise die niederländische ING eine Kapitalerhöhung von 7,5 Mrd. Euro angekündigt.

Vor der Kursschwäche am Nachmittag, die fast den gesamten Markt mit nach unten riss, konnten defensive Aktien wie beispielsweise Versorger zulegen. Bei Handelsschluss blieb auch hier jedoch nur ein Minus übrig. Eon verloren 0,6 Prozent, für RWE ging es um 0,1 Prozent nach unten.

Stärker unter Druck gerieten vor endgültigen Quartalszahlen am Dienstag die Papiere von Daimler, die 2,8 Prozent tiefer schlossen. Marktbeobachter konnten sich jedoch nicht auf eine einheitliche Lesart einigen. Während die einen darauf verwiesen, dass nach der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen die Luft für die Aktie erst einmal raus sei, verwiesen andere auf Sorgen vor einem negativen Ausblick des Konzerns.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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