Minus made in USA Dax verliert leicht
01.10.2008, 17:51 UhrDie Arbeitsmarktdaten aus den USA haben dem Dax einen deftigen Schlag versetzt. Nach der Bekanntgabe verlor der deutsche Leitindex rund 60 Punkte. Die Verluste konnten zwar in der Folge teilweise wieder aufgeholt, doch der Index verharrt dennoch deutlich im Minus.
Der Dax steht am frühen Nachmittag bei 5806 Punkten und verzeichnet einen Abschlag von 0,42 Prozent. Der MDax mittelgroßer Werte verliert 1,15 Prozent auf 6876 Punkte im Plus. Der TecDax steigt um 1,00 Prozent auf 692 Punkte.
Keine Unterstützung kam indes von der Wall Street. Dort eröffneten die Märkte in einem nervösen Umfeld deutlich im Minus.
Commerzbank steigen um 16,5 Prozent auf 12,12 Euro und Deutsche Postbank handeln 5,7 Prozent fester bei 28,19 Euro. Münchener Rück verteuern sich um 1,7 Prozent auf 108 Euro. In der zweiten Reihe gewinnen Aareal Bank 12,6 Prozent. Hannover Rück verlieren hingegen 1,6 Prozent.
Deutsche Bank lagen gegen den allgemeinen Trend der Finanzwerte im Tagesverlauf teils deutlich im Minus. Zum Handelsschluss schaffte es die Aktie jedoch um 0,3 Prozent auf 49,70 Euro nach. J.P. Morgan rechnet damit, dass das Kreditinstitut im zweiten Halbjahr weitere 4,5 Milliarden Euro abschreiben muss. Die Abschreibungen blieben nicht ohne Einfluss auf die Kernkapitalquoten der Banken, meint J.P. Morgan.
Auch Allianz scheren aus der Reihe, sie büßen 0,2 Prozent auf 96,08 Euro ein.
Die Titel der Hypo Real Estate (HRE) folgten mit plus 13,25 Prozent auf 4,70 Euro. Der Immobilienfinanzierer soll nach dem Willen des Finanzministeriums nach seiner milliardenschweren Rettung durch Bundesregierung und Banken radikal umgebaut werden. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte mehrfach von einer "geordneten Abwicklung" des Konzerns gesprochen und damit in München Unverständnis ausgelöst, da der Konzern seinen Bestand mit dem 35-Milliarden-Euro-Kredit als gesichert ansieht. Inzwischen stellte das Bundesfinanzministerium klar, dass mit dem gewährten Kredit die Fortführung des Immobilienfinanzierers gesichert werden solle.
Spekulationen über eine Gewinnwarnung von Daimler lassen die Aktie um 8,5 Prozent auf 32,38 Euro einknicken. Die Stuttgarter räumten daraufhin zwar ein, die Entwicklung auf den Märkten würden schwieriger; die Gerüchte um eine Gewinnwarnung seien gleichwohl haltlos.
Unsicherheit über die künftige Entwicklung herrscht auch bei Porsche: Die Aktie bricht um 10,26 Prozent auf 68 Euro ein. Die Absatzzahlen für September hätten zwar die Erwartungen getroffen, sagen Händler. "Der Kurs fällt aber, weil der Konzern keinen Ausblick gegeben hat", sagt ein Händler. BMW büßen 4,4 Prozent auf 26,09 Euro und VW 1,3 Prozent auf 274,33 Euro ein.
Infineon legen 3,4 Prozent auf 4,05 Euro zu. Die Commerzbank hat Infineon auf "Kaufen" von "Halten" hoch gestuft. Zudem berichtet das "Handelsblatt", Infineon treibe den Verkauf von Qimonda an Micron voran. Europaweite Kursgewinne der Rohstoffproduzenten lassen auch ThyssenKrupp um 1,9 Prozent auf 20,63 Euro zulegen.
In der zweiten Reihe setzen Arcandor die Erholung vom Dienstag fort und steigen um 6,9 Prozent auf 2,49 Euro. Symrise legen 5,8 Prozent auf 12,70 Euro zu. J.P. Morgan Asset Management hat den Anteil an Symrise auf über 3 Prozent ausgebaut.
Quelle: ntv.de