Marktberichte

Blick nach Ägypten Dax verzeichnet Verluste

Der Dax gibt trotz der Unruhen in Ägypten nur leicht nach. Angesichts guter Konjunkturdaten aus den USA erholt sich der Leitindex etwas von seinen Verlusten im frühen Handel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Etwas leichter, aber gut erholt von ersten Schreckverkäufen wegen der Ägypten-Krise ist der deutsche Aktienmarkt aus dem Handel gegangen. Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 7077 Punkte, lag im Tagestief aber schon bei 7033 Punkten. Eine Verschärfung der Krise könnte etwas stärkere Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen, hieß es im Handel. Ägypten komme nicht zuletzt durch den Suez-Kanal und die Nähe zu Israel enorme politische und wirtschaftliche Bedeutung zu. Der MDax sank um 0,9 Prozent auf 10.139 Punkte und der TecDax gab um minimale 0,02 Prozent auf 867,75 Punkte nach.

Marktteilnehmern zufolge bleibt der Handel aber nervös und sensibel für politische Nachrichten. "Nordafrika ist zu einer Brutstätte sozialer Unruhen geworden", sagte Marktanalyst David Buik von BGC Partners in London. Ägypten gleiche einem "brodelnden Vulkan", die Entwicklung sei entmutigend. Für die Märkte sei es nicht gerade förderlich, wenn die Lage in mehreren ölproduzierenden Staaten unsicher erscheine.

Einige Unternehmen gerieten wegen ihrer Verbindungen zum Nahen Osten besonders in den Fokus. So rutschten Aktien von Leoni am MDax- Ende um 3,3 Prozent ab. Händler begründeten das damit, dass der Konzern dort Produktionsstätten unterhält. Nach Angaben des Analysten Marc-Rene Tonn von Warburg Research ist Tunesien für Leoni der wichtigste Produktionsstandort für Kabelbäume. Produziert wird aber auch in Ägypten.

Auch Automobilwerte gehörten zum Wochenauftakt zu den größten Verlierern, die Papiere von Daimler führten die schwache Branche mit einem Minus von 2,5 Prozent an. Die Anleger fürchteten, dass die Unruhen in Ägypten den globalen Welthandel in Mitleidenschaft ziehen könnten, meinte Jürgen Pieper, Analyst beim Bankhaus Metzler.

Vorläufige Zahlen von Wacker Chemie standen ebenfalls im Fokus. Der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer schloss das vergangene Jahr wie erwartet mit Rekordwerten ab. Börsianer sprachen allerdings von einem "gemischten Bericht für 2010". Wacker-Papiere sanken um 1,1 Prozent.

Nach dem Rechtsformwechsel haben die aus den bislang zwei Aktiengattungen verschmolzenen Stammaktien von Fresenius an diesem Montag einen erfolgreichen ersten Handelstag im Dax hingelegt. Sie kletterten mit einem Plus von 2,4 Prozent  an die Leitindex-Spitze. Bislang waren nur die nicht mehr gehandelten Vorzugsaktien im Dax enthalten.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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